Full text: Bis zum Frieden von Campo Formio (Theil 11)

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mittel dastand, und Alles von freiwilliger Anschlie¬ 
ßung der Redlichen erwartete, weit schneller, als 
er gestiegen war, zur gänzlichen Unbedeutendheit 
herab, was eben so Diejenigen widerlegt, die ihn un¬ 
ter die Parteihäupter stellen, als Diejenigen, welche 
ihn zum großen Manne machen wollen. Schon 
jetzt begann er, den Leichtsinn, womit er die wil¬ 
den Kräfte des Zeitgeistes entfesselt hatte, durch 
späte Reue zu büßen, und schrecklich sah er sich in 
seiner Hoffnung, dem hereinbrechenden Unheil weh¬ 
ren zu können, getauscht. ' 
Auf die Kunde von der Volksjustiz, die zu 
Paris ungestört geübt worden war, und fortwäh¬ 
rend an mehrern Schlachtopfern geübt ward, ver¬ 
breitete sich die Gesetzlosigkeit über ganz Frank¬ 
reich. Theils durch die Hungerünoth aufgeregt, 
theilö durch Raubsucht angetrieben, überdies, wie 
es schien, von unsichtbaren Aufhetzern geleitet, fiel 
der Pöbel in großen und kleinen Städten erst 
über die Königs- und Gemeinde-Beamten, dann 
über alle Diejenigen her, welche ihm als Aristokra¬ 
ten und Volksfeinde bezeichnet wurden, plünderte 
und zerstörte ihre Häuser, und ermordete sie selbst, 
wenn sie seiner Wuth nicht durch schleunige Flucht 
sich entzogen. Ueberall wurden die Kassen, die 
Waffenhäuser, die Gefängnisse erbrochen, die Lö¬ 
sung aller Ketten, das Aufhören aller Knechtschaft 
und aller Abgaben verkündigt, auf dem Lande an 
vielen Orten die Schlösser des Adels von den 
Bauern ausgeraubt und angezündet, dw Besitzer 
mit ihren Familien gemißhandelt oder ermordet.
	        
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