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mittel dastand, und Alles von freiwilliger Anschlie¬
ßung der Redlichen erwartete, weit schneller, als
er gestiegen war, zur gänzlichen Unbedeutendheit
herab, was eben so Diejenigen widerlegt, die ihn un¬
ter die Parteihäupter stellen, als Diejenigen, welche
ihn zum großen Manne machen wollen. Schon
jetzt begann er, den Leichtsinn, womit er die wil¬
den Kräfte des Zeitgeistes entfesselt hatte, durch
späte Reue zu büßen, und schrecklich sah er sich in
seiner Hoffnung, dem hereinbrechenden Unheil weh¬
ren zu können, getauscht. '
Auf die Kunde von der Volksjustiz, die zu
Paris ungestört geübt worden war, und fortwäh¬
rend an mehrern Schlachtopfern geübt ward, ver¬
breitete sich die Gesetzlosigkeit über ganz Frank¬
reich. Theils durch die Hungerünoth aufgeregt,
theilö durch Raubsucht angetrieben, überdies, wie
es schien, von unsichtbaren Aufhetzern geleitet, fiel
der Pöbel in großen und kleinen Städten erst
über die Königs- und Gemeinde-Beamten, dann
über alle Diejenigen her, welche ihm als Aristokra¬
ten und Volksfeinde bezeichnet wurden, plünderte
und zerstörte ihre Häuser, und ermordete sie selbst,
wenn sie seiner Wuth nicht durch schleunige Flucht
sich entzogen. Ueberall wurden die Kassen, die
Waffenhäuser, die Gefängnisse erbrochen, die Lö¬
sung aller Ketten, das Aufhören aller Knechtschaft
und aller Abgaben verkündigt, auf dem Lande an
vielen Orten die Schlösser des Adels von den
Bauern ausgeraubt und angezündet, dw Besitzer
mit ihren Familien gemißhandelt oder ermordet.