Full text: Bis zum Frieden von Campo Formio (Theil 11)

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nigSgewalt im Laufe des achtzehnten Jahrhunderts 
in Schweden und in Polen durch einen übermäch¬ 
tigen Adel erlitt, waren von den andern Königen 
mit Gleichgültigkeit angesehen worden, und mehre¬ 
ren für ihre politischen Zwecke willkommen gewe¬ 
sen; ganz andere Gefühle wurden wach, als einer 
der mächtigsten Könige der Christenheit von den 
untern Volksklassen seiner Macht beraubt, und 
diese für unmöglich gehaltene Thatsache zugleich 
durch Reden und Schriften als Endergebniß der 
wahren Staatsweieheit, als höchster Gipfel der 
gesellschaftlichen Entwickelung, als letzte Bestim¬ 
mung aller Reiche und Völker dargestellt, und zur 
Nachahmung empfohlen ward. Die Stimmung 
des Mittelstandes war wenigstens in den Staaten 
Deutscher Bildung überall gegen die Vorrechte des 
Adels, und gegen das Mißverhältniß gerichtet, in 
welchem die altern Staatsformen zum Wesen der 
Gegenwart standen; überall daher warb von dem 
größten Theile der Nationen die Veränderung der 
Dinge in Frankreich als Sieg des Rechts und der 
Wahrheit über Mißbrauch und Vorurtheil mit ei¬ 
ner Begeisterung ausgenommen, die sich bald bis 
zur Leidenschaft steigerte, als die höhern Stande, 
größtentheils eben so blind als jene für die Revo¬ 
lution, wider dieselbe Partei ergriffen. Ein gewal¬ 
tiger Meinungskampf über ganz Europa begann, 
demjenigen ähnlich, der drei Zahrhunderte früher 
beim Eintritte der Glaubensverbesserung die Ge¬ 
mächer entzweit hatte: doch muß die Geschichte 
nicht vergessen, daß eü zwei Deutsche Männer aus
	        
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