Das Thal der Weißen Elster. 29
Nutzbarmachung der Quellen, und erst 1818 wurde ein notdürftiger Badeschuppen
errichtet. Endlich traten Männer aus den umliegenden Ortschaften zu einer
Aktiengesellschaft zusammen, die zu Anfang der vierziger Jahre ein Interims-
badehans erbauen ließ. Einen größeren Aufschwung nahm Elster jedoch erst
dann, als 1849 der sächsische Staat das Bad erworben hatte. Seitdem fand
es immer mehr Anerkennung, vorzüglich als Frauenbad, die sich in der von Jahr
zu Jahr steigenden Zahl der Badegäste kundgab. Diese betrug 1849 nur 329,
1859 bereits 1165, 1869 3145, 1878 4269, und 1880 wurde das fünfte
Tausend voll, unter denen sich auch viele Nichtdeutsche, besonders Russen, Polen,
Engländer und andre fremde Gäste befanden.
Bad Elster.
Die dem eigentlichen Badeleben gewidmeten Baulichkeiten sind dieselben,
wie in jedem andern Badeorte. Sie liegen natürlich in der Nähe der Quellen,
denn hier muß sich alles Leben eines Badeortes konzentrieren. Zu ihnen gehört
in erster Linie das Badehaus, dann die Kolonnaden, die den Kurgästen bei
schlechtem Wetter als Wandelbahnen dienen, ferner der Musikpavillon, wo jeden
Morgen Konzerte gegeben werden, und die Bazare, wo sich dem Kauflustigen
viele angenehme und nützliche Sachen zu Andenken an den freundlichen Badeort
und zu willkommenen Geschenken für Angehörige und Freunde darbieten. Unter
allen kann ein Badegast von Elster nichts Passenderes wählen, als einen von
den vielen hübschen Gegenständen aus farbenschillernden Muscheln; denn diese