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Von dieser Stadt verfügten sich nun die
Herren in da« Lager vor Ravenna, und wohn¬
ten der unglücklichen Schlacht bey (1512. u. Apr.),
in der zwar die Franzosen siegten, aber ihren
trefflichen Anführer, den Herzog von Nemours,
einbüßten. Bald darauf ging ganz Mailand ver,
loren, die Truppen wurden zurückgezogen, und
gegen die Einfälle der Spanier, Engländer und
Deutschen gebraucht. So diente unser Held zu¬
erst in Navarra, dann in Artois, und legte über,
all soviel Ehre ein, als von dem Rufe seines Na¬
mens zu erwarten war.
Noch immer hatte ers indessen nicht weiter
als bis zur Anführung einer Reiterkompagnie
gebracht, deren Einkünfte er noch dazu dem Her¬
zog von Lothringen ablassen mußte; Ludwig XII-
gab ihm zwar gegen das Ende seines Lebens den
Titel eines Generallieutenans der Dauphins,
aber gleichfalls ohne Gehalt. Den letztern fügte
erst Franz I. hinzu, der überhaupt bey seinem
Regierungsantritt den bescheidenen Bayard mehr
hervorzog und sich in seinem ersten Feldzug« nach
Italien seines Raths vorzüglich bediente.
Oben ist erzählt, wie die zweitägige Schlacht
bey Marignano (im Sept. isis) dem jungen
Könige den Besitz von Mailand wieder verschafte.
Man kann denken, daß Bayard in derselben nicht
der Hinterste geblieben seyn wird. Gegen Abend
war seine Rüstung ganz durchlöchert, und zuletzt