bis auf Karl V. 1275 —1520. 55
men. Allein in dem furchtbaren Hussiten-
kriege schlugen die Böhmen zuerst unter ihrem 'W
Anführer, Johann Ziska, dann unter Procopius
dem Großen alle Angriffe zurück, und verwüsteten
sogar die benachbarten. Lander auf das wildeste.
Endlich gestand man ihnen auf dem Concilium
zu Basel ihre Forderungen zu, und da sie sich ,434.
durch innere Spaltungen gcjchwächt hatten, ge¬
lang es dem Kaiser Siegsmund noch. kurz vor
seinem Tode als König von Böhmen anerkannt
zu werden. Die Mark Brandenburg verpfändete
dieser Kaiser wegen Geldverlegenheit an den
Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von
Ho h enzollern, den Stifter des Preußisch-
Brandenburgischen Hauses.
VI. Oestreichische Kaiser.
1437- — 1.80 6.
Mit Albrecht II., der leider zu früh für *457*
das Reich starb, gelangte das Oesireichisch^ ‘439-.
Haus zur deutschen Kaiserwürde, die es auch
bis auf die neuesten Zeiten getragen hat.. Auf
einem Fürstcntage zu Mainz 143g wurden zwar
die Hauptbeschlüsse der Baseler Kirchenversamm¬
lung von den Reichsständen angenommen, (wo¬
durch die deutsche Kirche bedeutende Rechte gegen
den Papst und große Selbstständigkeit erlangt ha¬
ben würde;) allein durch Friedrich III. in den l,/
Wiener Concordaren größtentheils wieder aufge-
geben. Ueberhaupt war F r i e d r i ch, ein gutmü¬
thiger, aber schläfriger Herr, der schwierigen
Reichsverwaltung nicht gewachsen. Unter seiner
mehr als fünfzigjährigen Regierung nahmen die
Befehdungen wiederum dergestalt überhand, daß
der Kaiser oft in seiner eigenen Hauptstadt nicht
sicher war. Dabei machten die Türken, welche
nn Jahre 1,453: Konsiantinopel erobert hatten,