Full text: Physische Geographie (Abth. 2)

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Abch. II. Abschn 4. Kap. 1. 
b) Die Cordilleren von Chile, ebenfalls nur eine 
schmale Kette, etwa in der Mitte ihrer Ausdehnung am brei¬ 
testen. An Höhe übertrifft sie die patagonische; ihr 9000 — 
12000' hoher, mit ewigem Schnee bedeckter Kamm trägt 
eine sehr große Menge hoher, vulkanischer Berggipfel. Ihre 
westliche Küstenterrasse ist im Süden am breitesten; die obere 
Stufe derselben hat eine mittlere Höhe von vielleicht 2 — 3000'. 
Unter ihren östlichen Verzweigungen scheint 
die Sierra de Puelches ein niedriger Bergzug zu 
seyn, und sich am weitesten gegen Osten zu verbreiten; sein 
Zusammenhang mit den Cordilleren ist noch nicht nachgewiesen. 
Die Sierra nevada von Cordova und 
die Sierra de Salta bilden Mittelgebirgslandschaf- 
ten, deren höchste Theile die Schneelinie wohl nicht errei¬ 
chen mögen. 
c) Die Cordilleren von Peru bestehen anfangs 
aus zwei, daun vom Nevado von Paseo und der Ma- 
ranon-Quelle an aus drei Haupt-Parallelketten. Diese hän¬ 
gen durch Querketten mit einander zusammen, und zwar 
sä) am Süd-Ende der Cordilleren von Peru, mittelst 
des Chich as- Gebirges, 
bb) unter 20° S. B., durch den Gebirgsknoten 
von Potosi, 
cc) an der Quelle des Parobeni, durch die Cordil- 
lere von Vilcanota, 
33) durch den Nevado von Paseo. 
Zwischen dem Gebirgsknoten von Potosi und der 
Cordillere von Vilcanota, also zwischen den Quellen des 
Pilcomayo (Paraguay) und Parobeni liegen die höchsten 
Theile des Alpenlandes von Peru und des ganzen Cordille, 
ren-Systems. 
An dieser Stelle hat die westliche der beiden Haupt- 
Parallelketten eine größere Kamm-, die östliche eine größere 
Gipfelerhebung. In jener finden wir nämlich den Rücken 
des Gebirges in einer mittleren Höhe von 14500', in die¬ 
ser ist er fast überall 1000' niedriger; in jener ist der höchste 
Gipfel, der Pik von Chuquibamba (spr. Tschukibamba),
	        
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