Full text: Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg (Erg.)

§ 17. 
Ortsbeschreibung des Landgebietes. 
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hat die Anlage der Unterelbischen Eisenbahn (1881) dem Orte gebracht, für 
dessen fernere Entwicklung seine Versorgung mit einer Wasser- und Siel- 
leitung, die Vollendung des bereits in Gebrauch genommenen und nebst einem 
ihn umgebenden Landstreifen am 15. Dezember 1896 zum Freihafen er- 
klärten Seeschiffhafens, die Verlegung der Schnelldampferexpedition von Ham- 
bürg hierher, die 1896 dem Betriebe übergebene Eisenbahnverbindung mit 
Geestemünde und die 1895 nach glanzvollen Einweihungsfeierlichkeiten er- 
folgte Eröffnung der Schiffahrt durch den glücklich vollendeten Kaiser Wilhelm- 
Kanal als sehr ersprießlich sich erweisen werden. Der Bau der Riesenschiffe, 
denen das Erreichen des Hamburger Hafens wohl möglich ist, aber doch 
Schwierigkeiten macht, hebt jetzt die Bedeutung Cuxhavens weiter. Der 
Hafen wird zurzeit völlig umgebaut und stark vergrößert, um auch für aller- 
größte Schiffe zu genügen. 
Von steigender Bedeutung ist Cuxhaven, wie auch Döse und Duhnen als 
Badeort, da es von Hamburg aus leicht zu erreichen ist. Das Cuxhavener 
Badeleben spielt sich zwischen den Forts Grimmerhörn und Kugelbake und 
vor Fort Kugelbake ab. 
Döse- Marschland, 5,8-12,7 m hoch gelegen. Westlich von Cuxhaven 
an der Döser Wetterung. 
Als Ersatz für eine 1543 nördlich von Döse zu Steinmarn erbaute, später aber 
samt diesem Orte vom Meere verschlungene St. Gertrudskapelle wurde die Gertruds- 
Kirche zu Döse 1695 erbaut und ein Neubau an deren Stelle 1886 eingeweiht. — 
Am Döser Seedeiche besteht seit 1893 die nach ihrem Stifter benannte Donnersche 
Kinder-Erholungsstation. 
Das Fort Grimmerhörn liegt an der Grenze zwischen Cuxhaven und 
Döse, das Fort Kugelbake nahe der wichtigen, 30 m hohen, gleichnamigen 
Marke am Ende eines mächtigen Steindammes, welcher von der Nordspitze 
des Ritzebütteler Landes 250 m weit in östlicher Richtung gegen das Fahrwasser 
der Elbe vorspringt (s. Abb. 26). Beide Forts sind mit der Unterelbischen 
Eisenbahn durch die sogenannte „Kanonenbahn" (1891) verbunden. Auch land- 
einwärts sind starke Befestigungen erbaut. Umfangreiche Garnisonverstärkungen 
sind gleichfalls vorgenommen, so daß die Elbeinfahrt gut geschützt ist. 
2. Groden; Marschland in 8-11,5 m Höhe. Der Ort liegt südöstlich 
von Ritzebüttel an der nach Stade führenden Landstraße und der durch eine 
Schleuse der Elbe zufließenden Baumrönne- er erstreckt sich weit ostwärts bis 
gegen das preußische Altenbruch. Am Neufelder Seedeiche nördlich von 
Groden befindet sich die SchiffsdesinfeKtions- und Quarantäne-Anstalt, 
welche insbesondere seit 1892 vergrößert und vervollständigt worden ist. 
Die Erbauungszeit der Grodener Kirche ist unbekannt- 1342 wird sie erwähnt, 
später hat sie mehrfach (namentlich 1700) bauliche Veränderungen erfahren. 
3. Wester- und Süderrvisch? meist Marschland in 4,5 — 11 m Höhe. 
Südlich von Döse und westlich von Ritzebüttel, südwärts an das Hohe Moor 
heranreichend. 
4. Stickenbüttel, südwestlich von Döse belegenes, zu diesem eingepfarrtes 
Geestdorf- 5 —12 m. Iu dieser kleinen Gemeinde gehört das einzige ältere 
Gehölz des Amtes, der „Busch" oder „Brockeswalde"1. 
1 Benannt nach dem auch als Dichter bekannten Ratsherrn Barthold Heinrich 
Brock es, von 1735—41 Amtmann in Ritzebüttel. 
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