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in folgender Fabel: Die Maͤuse kamen einmal zusam— 
men, und berathschlagten sich, wie sie wohl vor ihren 
grimmigsten Feinden, den Kätzen, sich in Sicherheit 
setzen koͤnnten. Lange saß die Versammlung in tlefem 
Schweigen, und keiner wußte einen Rath zu geben. 
Endlich sprang ein junges nasewelses Maͤuschen her⸗ 
vor, und sagte: ich welß ein Mittel. Laßt uns doch 
den Katzen Schellen anhaͤngen, so koͤnnen wir sie hoͤren, 
und gleich in die Loͤcher laufen. Vortrefflich! hieß 
es. So weit sahe keiner von uns. Du blst wuͤrdig, 
Geheimerath zu werden. — Aber nun trat eine alte 
erfahrne Maus auf, und sprach: Du hast gut reden. 
Das Mittel waͤre nicht uͤbel; aber wer will denn der 
Katze zuerst die Schelle anhaͤngen? Hast du Lust, so 
gehe hin Es wird dir wohl bekommen. Da schlich 
sich ein Maͤuschen nach dem andern fort, denn kelns 
wolte den gefaͤhrlichen Rath ausfuͤhren, und der Katze 
die Schelle anhaͤngen. — Wißt ihr nun, was das 
Sprichwort heißt? — 
Ein blindes Huhn findet zuweilen auch ein 
Koͤrnchen. Ein unwissender und einfaͤltiger Mensch 
komt manchmal von ungefaͤhr auch auf einen guten 
Gedanken. (Blindheit wird mit Unwissenhelt ver— 
glichen) 
Wenn man einen guten Sprung vorwaͤrts 
machen will, so tritt man erst einige Schritte 
zuruͤck. Wenn man empor kommen wenn man 
eine hoͤhere Stelle erhalten will, so muß man sich oft 
manche Erniedrigung gefallen lassen 
Hun⸗
	        
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