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Dritte Abtheilung. Afrika.
See. 5.732' h. 67QM.gr. 4. Tslld-See. 850'h. 650 QM.gr. 5. FittrL--
See. 140? QM. gr. 6. Debala-See.— II. Die bedeutendsten Salzseen liegen in
Algier und Tunis, wo sich ein ganzer Zug großer Seen der Art von den Grenzen Ma-
roccos bis zu denen von Tripolis fast ohne Unterbrechung verfolgen läßt.
8. Viele, oft sehr große Sümpfe und Moräste, besonders in den Mündungs¬
gegenden der Ströme und an den Ufern der Seen.
§. 216.
Das Klima.
1. Afrika liegt in 3 Zonen. % des Flächeninhalts [409,900 QMZ liegen
in dem heißen, desselben [124,300 QM.j in dem gemäßigten Erdgürtel,
und zwar 92.700 QM. in der nördlich gemäßigten und 31,600 QM. in der süd-
lichgemäßigtenZone. .
2. Vermöge der bedeutenden Ausdehnung gegen N. und S. findet ein merk¬
barer Unterschied in den Tageslängen Statt. In den Aeguatorialgegenden sind Tag
und Nacht das Jahr hindurch gleich lang. In den nördlichsten und südlichsten Gegenden
hat der längste Tag und die längste Nacht 14'/, Stunden Länge, aber so, daß die
längsten Tage Nordafrikas in unsern Sommer, die'von Südafrika dagegen in unsern
Winter fallen.
3. Die bedeutende Entfernung des östlichsten Punktes vom westlichsten hat
einen merkbaren Einfluß auf die Tageszeiten. Der Zeitunterschied zwischen den ge¬
nannten Punkten beträgt 4 Stunden '35 Minuten 9,^ Sekunden.
4. Das afrikanische Klima hat einen heißen, trockenen und kontinentalen
Charakter; nur die Küstenländer haben eine feuchtere Atmosphäre und häufigere
Niederschläge. Die heißesten Gegenden Afrikas liegen aber nicht unter dem
Aequator, sondern im Norden desselben, weil die größere Ausbreitung der kontinenta¬
len Massen, die zugleich dem größten Theile nach nur eine geringe absolute Höhe haben,
sich im Norden des Aequators befindet und daher auch die Erwärmung des Bodens und
der Atmosphäre sich dort am höchsten steigert. Die Mitteltemperatur dieser Ge¬
genden beträgt 29°,s; sie ist um 1°„ höher, als die der wärmsten Gegenden in Süd-
asien und um 2°,s wärmer, als in den Küstenländern des tropischen Amerikas.
Gemildert wird jedoch die Hitze des ebenen Nordafrika's einigermaßen durch die be¬
ständigen feuchten Nordwinde, welche bei ihrem Wege über das Mittelmeer sich stark
mit Wasserdämpfen sättigen und dieselben in Gestalt reichlicher Thauablagerungen wie¬
der auf dem Boden, der durch die bedeutende nächtliche Wärmeausstrahlung stark ab¬
gekühlt worden ist, absetzen. Diese Abkühlung ist so groß, daß trotz der großen Som¬
merhitze eine Eis- und Schneebildung während des Winters in den derartigen wüsten
Ebenen nicht selten ist.
5. Die beiden gemäßigten Erdstriche Afrikas liegen zwischen den Isothermen
von -f- 25° und 20°. Hier sind Sommer und Winter bereits durch größere Wärme¬
differenzen von einander verschieden, als dieß im tropischen Afrika der Fall ist; doch
werden sie nie so groß, wie im südlichen Europa, so daß Schnee im Niveau des
Meeres eine große Seltenheit ist. Der Gang der jährlichen Wärme ist in beiden
Zonen einander entgegengesetzt. Wenn in der nördlichen gemäßigten Zone die kältesten
Monate eintreten, so findet im Kaplande im December und Januar die Weizenernte,
die Weinlese gewöhnlich um Neujahr Statt; die Südfrüchte reifen dort schon im Früh¬
ling , nämlich im September und October, die europäischen Obstarten dagegen im
Herbste, nämlich im Februar und März.
6. Vermöge der mannigfaltigen Höhenverhältnisse in einem großen Theile von
Afrika trifft man viel niedrigere Mitteltemperaturen, als die Isotherme von -1- 20°
angibt. So ist in den Bergländern und aus den Hochebenen Südafrikas lind Abessiniens,
des Hochsudans und der Berberei das Klima viel kühler und anmuthiger, als in den
niedriger liegenden Landstrichen. Viele Bergketten der genannten Länder sind im Win¬
ter mehrere Monate lang mit Schnee bedeckt; die höchsten Berggipfel des südafrikani¬
schen Hochlandes sollen sogar weit in die Schneeregion hineinragen.
7. Die Winde. — 1. Regelmäßige Winde. a. Die Land- und See¬
winde an den Küsten des Kontinents, b. Der SO. Passat an der Westküste des
subtropischen, der NO. Passat an der des nordtropischen Afrikas, c. An den Ge-
stadeländern Ostafrikas weht der SO. Passat zwischen 25° und 10° S. Br., der