Neuguinea. 
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lid) die Lord Aucklands- und Macquarie-Jnseln liegen, von welchen 
letztere die südlichsten unter allen Australischen sind. Neuguinea bil¬ 
det gleichsam den nördlichen und Neuseeland den südlichen Eckpfeiler 
dieses Inselgürtels, welche beide zugleich sich durch ihre Größe vor al¬ 
len andern Australischen Inseln auszeichnen. Die dazwischen liegenden 
Archipel enthalten nur kleine Inseln, wovon die größten etwa 300 
sHM. groß sind. Alle zu diesem Binnengürtel gehörenden Inseln 
haben eine langgedehnte Gestalt und erheben sich hoch über die Mee¬ 
resflache und sind größtentheils den Europäern sehr unbekannt. 
Neuguinea. 
Diese große Insel nächst Neuholland, die größte Australiens, grö¬ 
ßer als ganz Frankreich, vielleicht größer als Deutschland, wurde zwar 
unter allen Australischen Landern am frühesten entdeckt, ist aber bis 
jetzt noch immer das unbekannteste unter allen. Schon 1526 kam 
der Portugiese Men eses zufällig an die Küste dieser Insel und um 
eben diese Zeit (1327) erreichte der Spanier Saavedra dieselbe und 
nannte den westlichen Theil Papua oder das Land der Papuasund 
den östlichen die Goldinsel. Der Namen Neuguinea scheint erst 
1545 durch den Spanischen Schiffskapitän P n i g o Ortitz 
d e R e tz aufgekommen zu seyn, wegen der Ähnlichkeit der Be¬ 
wohner mit den Negern in dem Afrikanischen Lande Guinea. Man 
glaubte auch, daß Neuguinea mit Neuholland zusammenhange, bis 
in der ersten Halste des 17. Jahrhunderts durch den Holländer 
Tas man die Trennung von Neuholland dargethan wurde, indem 
derselbe die Torresstraße durchfuhr, welche beide Länder von einander 
scheidet. Hierauf befuhren zwar mehrere Seefahrer sowohl Holländer 
als Franzosen und Britten die Neuguinea bespülenden Gewässer und 
besuchten die nahe dabei gelegenen kleinen Inseln oder sahen die Kü¬ 
sten Neuguineas, landeten aber nicht auf Neuguinea selbst. Erst im 
I. 1774 betrat der Seefahrer Force st von der nördlichen und Eook 
von der südlichen Küste einige Punkte, und dem erstem verdankt man 
das Meiste, was man von den Einwohnern und dem Lande selbst 
weiß. Außerdem besuchten 1823 und 1824 Duperrey die Nord¬ 
küste und 1827 Dumont d'Urville dieselbe Küste, wo er in den Ha¬ 
fen Dory einlief und 11 Tage verweilte. Der neueste Besuch Neu- > 
guineas selbst ist vom Jahre 1828, in welchem die Holländer von den 
Molukken aus ein kleines Geschwader abschickten, um einen Theil der 
Südwestküste Neuguineas in Besitz zu nehmen, nachdem schon drei 
Jahre früher (1825) der Holländer Kols im Aufträge der Negierung 
die ganze Südwestküste untersucht hatte, um einen Ort ausfindig zu 
machen, woselbst eine Niederlassung gegründet werden könnte. Kols 
hatte bei dieser Untersuchung einen Fluß, Namens D ourga gefunden 
dessen Ufer dem beabsichtigten Zwecke zu entsprechen schienen. Jedoch
	        
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