Full text: Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile (2)

Dic Untoti. 
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jetzt beinahe vertilgt, bis auf kleine Reste tief innen im 
Lande, die geistig gebrochen oder vom bittersten Rachege¬ 
fühl durchdrungen sind. Denn die schmächtigen weißen 
Männer, die in ihrer Welt landeten, und ihnen zuerst 
Boden abkauften, wurden bald ihre Verdränger, und sind 
eS bis auf diesen Tag. Es waren ausgewanderte Eng¬ 
länder, die 1607 in Virginien, 1620 in Reuengland 
sieb niederließen, dann, nachdem sie erstarkt waren, sich 
1776 — 1783 vom Mutterlande freikämpften, und einen 
Staatenbund bildeten, der sich fort und fort vergrößerte, 
alle möglichen europäischen Nachwanderer in sich auf¬ 
nahm und weiter nach Westen und Süden drängte, 
bis er ein Reich von der Größe Europas umfaßte. 
Louisiana mit tem Mississippi wurde Frankreich abge¬ 
kauft (1803 um 15 Millionen Dollars); Florida den 
Spaniern (1819 für 3 Mill.). Texas wurde erst in der 
Stille besetzt, dann 1845 annectirt. Mejiko mußte 1848 
(Kaltformen, Neumexiko und Utah abtreten (für 15 Mill.). 
Endlich verkaufte Rußland sein Stück im N-W. (1867 
um 7'/g Mill., §. 632), während den Indianern Land 
um Land durch Verträge, mit welchen man sie beschwin¬ 
delte, und durch freilich sehr kostspielige Kriege abgenom¬ 
men wurde. Jetzt beträgt das Gebiet der Union, die 
immer mehr ein Bundesstaat geworden ist, besonders 
durch den letzten Bürgerkrieg (1861 — 65), 177,000 Q.M. 
Ungeheuer ist der Zuwachs der Bevölkerung in diesem 
Reiche der Neuen Welt. Es zählte um 1701 etwa 
162.000 E., um 1775 noch keine 3 Mill., 1790 beim 
ersten Census 3,930,000, und dann verdoppelte sich die 
Bevölkerung immer binnen 25 Jahren, so daß in 1840 
man 17 Mill. zählte, 1865 etwa 35, und für 1870 auf 
40—42 Mill. E. gerechnet werden darf. Noch reißender 
ist die Zunahme des Staatsvermögens, man hat berech¬ 
net, daß es sich in 9—10 Jahren verdopple. Dazu 
trägt die ungeheure Einwanderung rühriger Hände aus 
Irland, Deutschland und England das Meiste bei. aber 
auch die Erschließung immer neuer Schätze des Bodens 
Leseb. d. Erdkunde. II. 29
	        
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