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Siebenter Abschnitt.
Umrisse der Orographie und Länderkunde.
159. Afrika; U«berficht.
1« Die Einförmigkeit welche die wagcrechte Ausdeh,
tinng Afrika's karakterisirt, hat auf die Höhen, und Tiefen,
Verhältnisse dieses Erdtheils einen großen Einfluß ausgeübt.
Denn auch in diesen wiederholt sich die Erscheinung der
Einförmigkeit: wir sehen die Vcrtheilung des Contrastes
zwischen hoch und tief nach großen Massen erfolgt, und diese
Massen fast eben so glattlienig begränzt als die Ränder des
Kontinents gegen die oceanische Wasserfläche hin.
2. Ganz Südafrika und ein bedeutender Theil von dem
nordwärts vom Gleicher gelegenen Abschnitt des Erdthcils,
bis zum löten Parallel hin, tragt den Karakter eines gro,
ßcn, weiten Hochlandes, eines Gcbirgsganzen, das wir in
seiner Einheit als den ersten Theil der südwestlichen Konti,
ncnthalbc der alten Welt betrachten, unter dem Namen
Hochasrika.
3. Diesem Hochlande entquellen die Ströme, welche
wir in den §. 125 —128. kennen gelernt haben und bilden
in der Entwickelung ihrer Fallthätigkeit die Ucbergangsfor,
men, oder die Stufenländcr Afrikas. Dem Nordrande des
Hochlandes ist ein langgestreckter Raum Flachland vorgela,
ge'rt, der bis an die Küste des arabischen Golfs reicht und
in seiner größten Ausdehnung unter dem Namen Sudan
oder Nigriticn bekannt ist.
4. Im aüßerstcn Nordwesten des ErdtheilS tritt die
hoch über das Meer gehobene Landform noch ein Mal auf,
völlig abgesondert von Hochafrika, ein getrenntes Gebirgs,
glied, das Plateau der Bcrbcrei, längs den Küsten des
nordatlantischen Oceans und des Mittclmeeres bis zur kleinen
Syrte; und jenseits der großen Syrte auf kleinen Raum
beschränkt das Plateau von Barka.
5. Zwischen diesen beiden abgesonderten Hochländern
und dem am Nordrande Hochafrika's vorgelagerten Sudan
erstreckt sich die dritte Form senkrechter Dimension, das Tief,