Contents: Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche (Theil 1)

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Allgemeine Einleitung. 
tung. Einmal sehen wir, daß die größte Masse des festen Landes 
gegen Norden zusammengedrängt ist: diesseits des Aequators liegen 
ganz Europa und Asien und der größte Theil von Amerika und Afri¬ 
ka , jenseits nur Australien und die kleinere Hälfte von Afrika und 
von Amerika. Auch reicht das feste Land in der nördlichen Halbku¬ 
gel ungleich weiter gegen Norden hinauf, als in der südlichen; in 
der erstem sind bis zum 70° bewohnte, bis beinahe zum 80° noch 
bewohnbare Länder; in der südlichen Halbkugel reicht das Land 
überhaupt nur bis zum 55 höchstens 60°, an den meisten Stellen 
aber nur bis zum 30° und 40°, und dies sind nicht bedeutende 
Ländermassen, sondern nur spitz auslaufende Vorgebirge und ein¬ 
zelne Inseln. — Noch deutlicher erkennen wir ein Gesetz in der 
Bildung der festen Erdoberfläche, wenn wir die Gestalt der einzel¬ 
nen Theile genauer untersuchen. Amerika, als der am meisten für 
sich bestehende Theil, zeigt uns die Grundform, den Typus, dieser 
Bildung. Wir unterscheiden an der Gestalt von Amerika zwei 
etwas ungleiche Hälften, eine nördliche und eine südliche, welche 
durch einen Isthmus, die Erdenge von Panama, verbunden wer¬ 
den; rechts von derselben erblicken wir einen großen Meerbusen, 
den mexikanischen, der mit einer großen Menge von Inseln über¬ 
säet ist, und im nördlichen Theile desselben ein spitz auslaufendes 
Land, Florida. Links, im Rücken der Landenge wieder ein nach 
Süden spitz auskaufendes Land, Kalifornien, und der südliche Theil 
des ganzen Welttheils lauft ebenfalls in einer Spitze aus, Patago¬ 
nien. Betrachten wir nun die Masse der alten Welt, so erkennen 
wir, wiewohl weniger deutlich, die Wiederholung dieser Grund¬ 
form, und zwar doppelt, so daß Europa und Afrika zusammen 
EineGestalt, Asien und Australien die andre bilden; beide aber mit 
dem Rücken gegen einander, die eine Hälfte rechts, die andre links 
gewendet liegen. Untersuchen wir zuerst die rechte Hälfte, so geben 
uns Asien und Australien die nördliche und die südliche Hauptmasse; 
der Isthmus, der sie verbindet, ist, wenn gleich durchbrochen, doch 
deutlich vorhanden, er wird durch die Halbinsel Malacca, die In¬ 
seln Sumatra und Java gebildet; eben so finden wir zur Rechten 
davon einen großen Meerbusen mit den Inseln Borneo, Celebes 
und den Philippinen; das spitz in den Meerbusen auslaufende 
Land ift Camboja; und links hinter dem Isthmus haben wir das 
spitz auslaufende Land, die Halbinsel diesseits des Ganges; auch 
das Ganze endet in einer Spitze, van Diemens Land. — Am un¬ 
deutlichsten, jedoch noch erkennbar genug erscheint diese Grund¬ 
form in der 3ten Ländermasse, wo alles, aber in umgekehrter Ord¬ 
nung, nach links gewendet sich zeigt. Europa und Afrika bilden 
hier die beiden Häuptmassen, nur das hier die nördliche die kleinere 
ist. Die Verbindung beider ist freilich auf den-^ewöhnlichen Land¬ 
charten nicht zu erkennen. Verfolgt inan aber den großen Gebirgs¬ 
zug, der sich vom Kaukasus, zwischen dem schwarzen und kaspischen 
Blanc Handb. I. 2. Aufl. 7
	        
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