Full text: Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule

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10. Aufgaben. 
1. Was thut der Hund? Betten, heulen, wedeln, kriechen, sich niederlegen 
aufstehen, springen, laufen, sich hären, lecbzen, gehorchen, wachen, bewachen, 
naschen, fangen, tanzen, beißen, schmeicheln, lecken, apportiren, u. s. w. 
Das Bellen, das Gebell; das Heulen, der Heuler, das Geheul u. s. w. — 
Der Hund bellt; die Hunde bellen. Bellt der Hund? Bellen die Hunde? 
Hund, belle! Hunde, bellet! Bellte doch der Hund! Bellten doch die Hunde! U. s. w. 
Bildet Erzähl-, Frage-, Befehl-und Wunschsätze! 
2. Was thut der Baum? — 3. der Vogel? — 4. der Schüler? 
Der Baum kann: wachsen, blühen, sich bcblättern, sich entblättern, tragen, 
welken, verdorren, sich biegen, brechen, nützen, schaden, sich festwurzeln, u. s. w. 
Das Wachsen, bas Wachsthum, u. s. w. — 
(Die gewisse, ungewisse, bedingende, befehlende und wünschende Redeweise:) 
Der Baum wächst; die Bäume wachsen. — Ich meinte, der Baum wüchse. 
Ich glaubte, die Bäume wüchsen. — Der Baum wüchse, wenn es regnete. Die 
Bäume wüchsen, wenn cs regnete. — Baum, wachse! Bäume, wachset! — Wüchse 
doch der Baum! Wüchsen doch die Bäume! — U. s. w. 
(Ebenso die dritte und vierte Aufgabe — mündlich und schriftlich.) 
III. Beschreibung der Erde. 
Die Erde ist nicht überall so eben, wie die Oberfläche des Wassers 
im Teiche, oder wie die Dreschtenne in der Scheune; sie ist vielmehr 
an einigen Stellen hoch, an andern tief. Da, wo die Erde weder 
große Erhöhungen noch Vertiefungen hat, ist sie .flach oder 
eben. Sie heißt dann eine Ebene, oder auch flaches, plattes 
Land. Erhöhungen und Vertiefungen aber machen die Erde uneben. 
Ist die Erhöhung nur wenig über die Umgegend erhaben, so nennt 
man sie einen Hügel oder eine Anhöhe. Erhebt sich aber die Erde 
an einer Stelle sehr hoch, so heißt das ein Berg. Den untersten 
Theil eines Berges nennt man den Fuß desselben, den obersten die 
Spitze oder den Gipfel. Zwischen der Spitze und dem Fuße befinden 
sich die Seiten oder Abhänge des Berges. Auf manche Berge 
kann man hinauffahren; denn diese haben allmählich aufsteigende 
oder schräge Abhänge. Auf einige Berge kann man aber nur mit 
Mühe zu Fuß hinaufklettern, weil sie steile oder schroffe Abhänge 
haben. Es gibt Gegenden, wo in der Nähe kein Berg zu sehen ist. 
Ferne Berge sehen blau aus, obgleich sie, in der Nähe besehen, gerade 
so aussehen, wie das übrige Land. Selten steht ein Berg allein, 
sondern gewöhnlich hangen mehrere zusammen, und diese heißen alsdann 
ein Gebirge. Gebirge, welche aus Stein bestehen, heißenF e ls eng ebirg e. 
Die Gebirge sind gewöhnlich mit Wäldern bedeckt. Die Gipfel der¬ 
selben, besonders wenn sie aus Felsen bestehen, sind aber auch oft 
unbewachsen oder kahl. Die Abhänge der Gebirge sind in manchem 
Gegenden mit vielen Weinstöcken besetzt, ähnlich wie ein Theil des 
Gartens mit Vietsbohnen: das sind Weinberge. Die Gebirge und 
die einzelnen Berge haben meistens verschiedene Namen. 
Zwischen zwei oder mehreren Gebirgen liezt stets eine Vertie¬ 
fung. Liegen die Gebirge sehr nahe zusammen, so heißt die da¬ 
zwischen liegende Vertiefung eine Schlucht oder, wenn ein Weg dadurch
	        
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