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günstige Wendung; denn ein Teil des Dorfes St. Amand
war von einem Bataillon unter persönlicher Anführung
des Feldmarschalls den Franzosen wieder entrissen und
eine Höhe wieder genommen, die nach dem Verlust von
St. Amand unsererseits verloren worden war.
Bei Ligny jedoch stand die Schlacht mit gleicher Wut.
Jetzt war der Augenblick, wo das Erscheinen der Engländer
oder die Ankunft des vierten Armeekorps entschieden haben
würde; denn kam das vierte Armeekorps an, so hätte
der Feldmarschall unverzüglich einen Angriff mit dem
rechten Flügel gemacht, der seinen Erfolg nicht verfehlt
hätte.
Doch es ging die Nachricht ein, daß die zu unserer
Unterstützung bestimmte Abteilung des englischen Heeres
selbst von einem französischen Armeekorps heftig ange¬
griffen worden sei und sich nur mit Anstrengung in
ihrer Stellung bei Quatrebras behauptet habe; das vierte
Armeekorps blieb ebenfalls aus, und so waren wir denn
angewiesen, der großen Übermacht allein zu widerstehen.
Es war bereits weit in der Dämmerung, und immer
noch wütete die Schlacht bei Ligny gleich mörderisch und
gleich unentschieden fort. Es wuchs die Not unter ver¬
geblichem Sehnen nach Hilfe. Alle Truppenabteilungen
waren im Gefecht oder hatten gefochten, und keine frischen
Truppen waren mehr zur Hand. —
Plötzlich griff eine Abteilung feindlicher Infanterie,
die sich unter Begünstigung der Dämmerung aus der einen
Seite um das Dorf herumgeschlichen hatte, während auf