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ist eine mit Stacheln besezte große ekförkn'ge Saamenkap-
sel, deßwegen wird er auch Stachelnnß genannt.
3) Das Bilsenkraut wachst an Wegen, Dunghäufen,
und allerlei unangebauten Orten. Es hat schwarzgrüne,
. haarige und etwas klebrige Blätter, und viele blaßgelbe
mit zarten purpurrothen Adern wie mit einem Netz¬
werk durchzogenen Blumen: es blühet im Juli und Au¬
gust. Die Saamenkapsel ist einem Topfe ähnlich, mit
einem genau paffenden Deckel.
4) Der gefleckte Schierling, hat eine rübenförmige
fingerdicke Wurzel, die mit Pastinack und Petersilien-
wurzeln Aehnlichkcit hat, und im ersten Jahre weich und
saftig, im zweiten Jahre holzig wird. Der Stengel
wird 3 — 4 Fuß hoch, ist blaugrün, glatt gestreift, roth
punktirt, mit Knoten und Gelenken versehen, und in¬
wendig hohl. Die Blatter sind dreifach gefiedert, glatt,
stehen wechselweise und sind mit lanzetförmigcn gezahn¬
ten Abschnitten versehen; sie bilden im Ganzen ein Drei¬
eck, und werden kleiner, je mehr sie gegen die Spitze
stehen. Die Hauplblumendvlde hat eine Hülle von 3
— 8 kleinen schmalen umgebogenen Blättchen, sie theilt
sich in zwölf und mehrere kleine Dolden, von welchen
die äuffern gewöhnlich länger gestielt sind; diese haben
nur auf einer Seite des Stengels einige Hüllblattchcn,
die dreitheilig sind. Die Eaamen sitzen zu-zwei bei.
sammen, sind nackt, gestreift, auf einer Seite erhaben,
auf der andern vertieft, und im reifen Zustande braun.
Diese Pflanze wachst in ganz Teutschland an Mauern,
alten Gebäuden, Hecken und in Gräben, blüht im Juni
und wird zwei Jahre alt. Sie hat mit der Petersilie
einige Aehnlichkeit, wächst aber hoher und sperlichter als
diese, und kann hauptsächlich durch ihren sehr widrigen
Geruch, und die braunrothcn Flecken der Stengel von
derselben wie von dem Körbel, unterschieden werden.