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V. Produkte der Erde.
zum Erstaunen dehnbar und zähe, und sehr schwer zu schmel¬
zen. Es wird nie vom Rost angrgreiffen, und nimmt eine
herrliche Politur an Mit Kupfer und Arsenik versetzt, giebt
es die trefflichsten Spiegel zu Teleskopen (Fernrohren).
4) Die Salze. Unter Salz versteht man überhaupt
einen Köper, der sich sehr leicht und gänzlich im Wasser
auflöset, und einen prikkelnden, stechenden Geschmack auf
der Zunge erregt. Auch ist es den Salzen eigen, daß sie
leicht zu Krystallen anschießen, und sich mehr, alsstrgend ein
Mineral mit fremden Stoffen vermischen. Alle mineralische
Salze sind zusammengesetzt, und zwar aus, irgend einer
Saure und einem Laugensalze. Die merkwürdigsten sind:
das Koch- oder Küchensalz, das aus dem Meerwasser
und aus Salzquellen gewonnen, auch als ein fester Körper,
Steinsalz, in mächtigen Lagern gefunden wird; der
Salmiak, welcher vorzüglich in der Nahe feuerspeiender
Berge gefunden, aber auch künstlich aus Kuh- und Kameel-
mist gewonnen, und als Medicin, zum Schmelzen des Gol¬
des, zum Verzinnen und Färben gebraucht wird; das
Glaubersalz, welches gefunden und auch künstlich be¬
reitet wird;, der 2tlaun, ein süßsaures Salz, das vorzüg¬
lich zur Befestigung der Farben dient; der Vitriol, ein
aus Metallen, nämlich aus Eisen, Kupfer und Zink ge¬
wonnenes Salz. ist in der Medicin und in Färbereien sehr
nützlich; der Salpeter, ein Hauptbestandtheil des Schie߬
pulvers, welcher meist durch Kunst zu Stande kommt, und
sehr mannichfaltig benutzt wird.
VI.
Von dem Menschen.
1. Vorzüge des Menschen.
Vergleiche dich selbst mit einem Thiere: das Thier geht ge¬
bückt. du gehst aufrecht. Das Thier kann nur vor sich sehen,
du kannst auch über dich und um dich sehen, kannst den Him¬
mel mit seinen Sternen, kannst die Sonne und den Mond
betrachten. Du hast Hände, aber kein Thier hat Hände.