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Naturlehre.
feuerfangende Materien, z. B. Stroh, Heu, Späne re., sind; unter
Betten sollte man nicht leuchten, mit brennenden Spänen nicht
umherlaufen, an dem Ofen nicht Flachs dörren und überhaupt
weder an ihn noch an Schornsteine brennbare Sachen legen; Risse
an Ofen und Schornsteinen sollten sogleich verwahrt werden; Kessel
und Ofen sollte man nur an feuerfeste Mauern setzen; auf Dächer
und in der Nähe von Häusern sollte man nicht schießen, Kohlen und
Asche nur an feuerfesten Orten aufbewahren, nie zum Schlafen sich
niederlegen, ohne zuvor noch nach den Feuerstätten und dem Schorn¬
steine gesehen zu haben re.
(Mehr Vorschriften zur Verhütung und Löschung des Feuers können nach
dein Bedürfnisse jeder Gemeine mündlich hinzugefügt oder ans,Beckers
Noth- und Hilssbüchlein oder aus Steinbecks hierher gehörigen
Schriften gelesen werden. Vorzügliche Empfehlung verdient Diniers
Unterricht über Verhütung der Feuersbrünste für Schulen. Neustadt an
der Orla. 2 Bogen in 12.)
2) Das Wasserstoffgas oder die breunbare Luft, so ge¬
nannt , weil sie sich wie Weingeist entzünden läßt, was aber ver¬
schiedene andre Luftarten auch thun, setzt nebst dem Sauerstoff,
wie ihr schon im Anfang der Naturlehre gehört habt, das Wasser
zusammen; es befindet sich aber auch in fast allen Körpern des Pflan¬
zen- und Thierreichö. Man gewinnt es am leichtesten aus dem.Wasser,
wenn man Eisenfeile oder Zink hineinwirft und Vitriolöl dazu gießt.
Wenn man es, mit Sauerstoffgas oder mit gemeiner Luft vermischt,
anzündet, so verbrennt es mit starkem Knalle zu Wafferdampf. Das
Wasserstoffgas ist 14 und ein halbmal so leicht, als die Luft; daher bedient
man sich desselben zum Füllen der Luftbälle, welche dann in die Luft
steigen, weil sie leichter sind, als die Luft, deren Raum sie ein¬
nehmen. Die Brüder Montgolfier, welche die Luftbälle im Jahr
1783 erfanden, füllten den ihrigen mit verdünnter Luft, indem sie
unterhalb einer Oeffnung, die derselbe an der Unterseite hatte, Stroh¬
feuer anbrachten. Charles, ein Pariser Professor, füllte bald dar¬
auf den ersten Luftball mit Wasserstoffgas und fuhr selbst damit 3000
Schuh hoch in die Luft; die höchste Luftfahrt hat aber Prof. Gay-
Lussac gemacht. Derselbe stieg mit dem Luftball im Jahr 1804
28,000 Hessische Fuß hoch in die Luft, nicht zum Vergnügen, sondern
um wissenschaftlicher Zwecke willen. Höher über die Erde kam noch
niemand. Es wäre sehr schön, wenn man die Luftbälle lenken könnte.
3) Das Leuchtgas, so genannt, weil es zur Gasbeleuchtung
gebraucht wird, erhält man durch Glühen von Steinkohlen oder aus
Oel, geschmolzenen Fettarten, Wachs oder Theer, welche man in
glühende eiserne Röhren laufen läßt. Man leitet es durch enge
Röhren bis an den Ort, wo es brennen soll, z. B. in Laternen zur
Straßenbeleuchtung, in hohle Wand- und Kronleuchter:e. Da, wo
es herauskommt, zündet man es an und hat so die Gasbeleuchtung.
Unsre ^l-, Talg- und Wachslichter find aber auch kleine Gasfabriken,
denn durch die Hitze der Flamme wird das Fett im Dochte eben-