Full text: Für die Oberklassen (Theil 2)

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abbrechen und schnell zusammensetzen lassen. — Gesittete Völker nennt 
man diejenigen, welche das Feld bauen und allerlei Handwerke und 
Künste verstehen, durch Wissenschaften und Gesetze gebildet sind, also 
auch mehr Verstand und mehr Kenntnisse haben, als die wilden 
Hirtenvölker. Sie wohnen in festen Häusern, welche aus dauerhaften 
Materialien erbaut sind, und da sie bei dem Feldbaue, bei ihren 
Künsten und Gewerben nicht ohne Unterstützung sein können, so bauen 
sich mehre Familien nahe bei einander an, und so entstehen all- 
mählig Dörfer und Städte. Unter ihnen gibt es verschiedene Stände, 
d. h. ein jeder verwaltet einenBeruf in der bürgerlichen Gesellschaft, oder 
er hat ein Gewerbe, das er betreibt. Diejenigen, welche ein und dasselbe 
Gewerbe treiben, oder gleichen Beruf haben, machen zusammenge¬ 
nommen einen Stand oder eine Abtheilung aus. Man theilt die 
Stände gewöhnlich kurz in den Nährstand (Ackerbauer, Bürger, 
Kaufleute), den Lehrstand (Geistliche, Gelehrte, Lehrer), den Wehr¬ 
stand (Soldaten) und den Beamtenstand (Angestellte bei den Gerich¬ 
ten, Kassen, der Polizei, Verwaltung, den Ministerien re.). Gesittete 
Völker haben Oberherren oder Regierende, deren Befehlen oder Ver¬ 
boten sie gehorchen. Diese Oberherren heißen, entweder Kaiser, oder 
Könige, oder Fürsten, Herzöge, Grasen u. s. w.; man nennt sie auch 
wohl Regenten, d. h. regierende Herren. Diejenigen, welche ihren 
Befehlen oder Gesetzen gehorchen, heißen Unterthanen, und alle zu¬ 
sammengenommen machen einen Staat aus. In andern Ländern wieder 
sind die Staats-Einrichtungen (Regierungen) anders: Statt eines 
Königs stehen mehre aus den Besten des Volks Gewählte an der 
Spitze, welche jedoch von Zeit zu Zeit wechseln und von ihrem Haus¬ 
halten Rechenschaft geben müssen. Bald heißen diese Senat, bald 
Rath, bald Vorort, bald Kongreß u. s. w. Immer aber steht wieder 
Einer an der Spitze dieser Mehren, welcher sie leitet, dieser heißt Prä¬ 
sident, Statthalter, Vorsteher u. s. w. Endlich gibt es noch gewisse 
Staatseinrichtungen, in denen neben diesen wieder ein auserwählter 
Rath des Volkes, ohne welchen nicht Gesetze gegeben, Geld bewilligt 
und Krieg und Frieden beschlossen werden kann: Kammer oder Par¬ 
lament genannt. 
Merket noch, daß man die erste Verschiedenheit von welcher wir 
sprachen, die nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des 
Schädels und der Haare, auch Raeen-Unterschiede nennt, und dem¬ 
nach die Menschen eintheilt: 1) in die kaukasische Ra§e; der 
schönste und bildungsfähigste Stamm (Europa, West-Asien, Nord- 
Afrika); etwa 259 Millionen. 2) Mongolische Raee; mit 
schiefwinkligen Augen, hervortretenden Backenknochen, flachem Schädel 
(Süd-und Ost-Asien, Nord-Europa und die nördlichsten Amerikaner); 
vielleicht 366 Millionen. 3) Die äthiopische oder Negerraye;
	        
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