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werden von christlichen Misstonarcn als schöne Gebirgslandschaften be¬
schrieben , die von fruchtbaren Thälern 'durchfurcht und von zahlreichen
Flüssen durchflossen sind. Die Bewohner sind theils Hottentotten,
die furchtlos sich jeder Art Wagniß unterziehen, Mühseligkeiten mit wun¬
derbarem Muthe erleiden, von Jagd unb Viehzucht leben und eine gelb¬
braune Farbe haben; theils Buschmänner von gleicher Farbe, ein
wildes unglückliches Volk, das in Hohlen und Gruben wohnt und von
dürftiger Jagd lebt; theils Kaffer», ein halbnomadisches Volk, das
Viehzucht treibt. Die Koffern sind von ausgezeichneter Größe und Stärke
und von dunkelbrauner -Hautfarbe. Ihre Wohnungen sind Hütten, wie
Backöfen gestaltet; man muß durch einen niedrigen Gingang, hineinkrie¬
chen. Sie werden mit leichter Mühe abgebrochen, wenn ein andrer
Weideplatz aufgesucht werden soll. Gin Hanfe von zusammen liegenden
Hütten heißt ein Kraal; mehrere Kraale stehen unter einem Häuptlinge.
Bei diesen drei Völkerschaften findet jetzt das Christenthum Eingang;
namentlich ist unter den Koffern auf Port Natal eine Misfionskolonie
angelegt von Hermannöburg aus. Außerdem wirv noch auf 80 andern
Misfionsstativnen das Evangelium gepredigt. Es erheben sich Kirchen
und Schulen, Wüsteneien werden urbar gemacht, Gärten,angelegt, die
Felder sorgfältig bestellt, Häuser gebaut und die Bewohner an christliche
Zucht und Sitte gewöhnt.
Das Eapland oder die Siidgegeud von Afrika, auch das Eap der
guten -Hoffnung genannt, war früher auch von Kaffer» und Hottentotten be¬
wohnt; doch haben diese vor den Evlvniste» nach Norden zurück weichen
müssen. An der Küste liegt die Kapstadt, welche von den Holländern
angelegt ist; jetzt aber gehört sie, wie das ganze Kapland, den Englän¬
der». Es ist dort auch eine Gemeinde deutscher Lutheraner, deren Pre¬
diger von Hannover gesandt wird. In der Stadt ist ein Zusammenfluß
von Menschen aller Zungen, da sie zum Handel sehr günstig gelegen ist.
Außerdem ist sie ein Erfrischungsort der Ostindienfahrer. — Die Küstcn-
ebene des Caplandes ist recht fruchtbar; daher wird viel Getreide gebaut.
Hat man die Randgebirge überstiegen, so kommt man in eine weile
Ebene, 100 Stunden lang lind 20 bis 30 Stliuden breit. Im Svm-
neer ist ihr Thonboden auögedörrt. Nur in den Rinnen der Flüsse,
die aber auch endlich austrocknen, bleibt noch einiges Grün; sonst sieht
alles alls wie eine Wüste. Sobald aber die Regenzeit eintritt, wird die
Ebene voll des frischesten Graseö und der schönsten Blumen. Dann
kommen Giraffen und Antilopen von den Gebirgen und durchwandern
sie; die Colviristen führen ihre Schafe und Rinder auf die Weide. Nach
etlichen Wochen aber »velken Gras und Blüten; die Flüsse beginnen aus¬
zutrocknen und die Quellen versiegen; die Herden werden wieder in ihre
höhere, kühlere Heimat getrieben. Der Boden springt mit tiefen Nissen
auf, und ein dunkler Staub bedeckt ihn.
Außer den viele» Pflanzen nud Thieren, welche diese Gegend mit dem übri¬
gen Afrika, auch niit Asien gemeinschaftlich hat, mögen hier noch folgende Pro¬
dukte beschrieben werden, die sich indes auch an ander» Stellen, z. B. an oer
Westknsie finden, hier aber namentlich: l. Die Hyäne lebt vorzüglich ln Afrika
und ist ein so wildes und jähzorniges Thier, daß sie das, was sic einmal mit den