Die Geschichte nach Christi Geburt. 405,
Und dieser niederträchtige Mensch war zugleich ein blut¬
dürstiger Wüterich, denn er suchte den Gehorsam seiner
Unterthanen sich nicht durch Vaterliebe zu erwerben, son¬
dern durch Hinrichtungen zu erzwingen. Diese Grau¬
samkeit hatte tue doppelte Folge, daß er abgesetzt wurde
und aus seinem Reiche siüchten mußte, daß aber auch zu¬
gleich die drey nordischen Reiche sich trennten und nie wieder
vereiniget worden sind. Die Dänen und Norweger
wählten im Jahr i 523 den Vatersbruder des abgesetzten
Königs, den Herzog von Schleswig Holstein, Fmdrrck)
1. Dieser König machte sich dadurch merkwürdig, daß
er die Reformation in beydcn Reichen einführte. Sein
Sohn, Christian Z, fuhr in diesem rühmlichen Werke fort,
wurde aber anfänglich meinen blutigen Krieg iiriti^üb Xv,
dem Oberhaupt der Hans", verwickelt und verlohr einen
großen Thcil seines Gebietes an die Hanse, gewann sie
jedoch, durch Schweden unterstützt, wieder. Der Sohn
desselben, Friedrich 2, bezwang die Dftmarsen und ver-
schafte sich dadurch die Herrschaft über den (Kund und
über die einträglichen Zölle dieser Meerenge. Eben dieser
König beförderte unter seinem noch rohen und kriegeri¬
schen Volke den Ackerbau, und dre Künste und Wissen¬
schaften. Dagegen machte sich sein Nachfolger Chnstian
4 um die Verbesserung der Armee und der Seemacht ver¬
dient, auch legte er den Grund zur ostindisch n Hand¬
lung der Dänen, indem er dem König von Tanschaur
an der Küste von Coromandrl ein Stück Landes abkauf¬
te, wo er die Stadt ^arangembadi zum Sltz des ost¬
indischen Handels anlegte. So glücklich er in diesen Un¬
ternehmungen war, so unglücklich war er, ob er gleich
die Kriegskunst sehr gut verstand, in seinen Feldzügen.
Erwürbe, als er,' wie Ihr wisset, im dreyßigjahrigen
Kriege sich der Protestanten annahm, von denkaiserlichen
Truppen geschlagen, und eben dies Schicksal, hatte er
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