2Q0
Feldbau.
wissen, und lassen Alles bey dem alten Schlen¬
drian, wie vor tausend Jahren.
Hartnäckig verharren sie bey dem schändli¬
chen Vorurtheile, »daß man nichts Neues auf-
und nichts Alres abbringen soll". Solche Bauern
bleiben aber auch überall zurück.
Zum verbesserten Ackerbau gelangt man
durch drey Hanptstücke:
1) Durch genaue Kenntniß und Veredlung
des Erdbodens;
2) durch die Kenntniß der verschiedenen
Pflanzen, ihrer Eigenschaften und Früchte, dann
der nöthigen Pflege;
5) durch Kenntniß der vorzüglichsten Hilfs-
und Beförderungsmittel.
' fersen Ackerbau
zn treiben?
Y.
Wie gelangt
man zum verbes¬
serten Ackerbau?
I. H a u p t st ü ck.
§. 2.
Vom Boden.
io.
Der Erdboden hat verschiedene Bestand-
theile, und sollen in ihm die Pflanzen und
Früchte wachsen, muß seine Oberfläche mit ei¬
ner schwärzlichen Rinde überzogen seyn, welche
man Dammerde, oder auch Pflanzenerde nennt.
Je tiefer diese Erdrinde ist, desto fruchtbarer
und besser nennt man den Boden; im Gegen¬
theile, wo sie schmal ist, nennt man ihn magern,
schlechten Boden. Wer daher einen Grund
kauft, sieht sogleich auf diesen Umstand, näm¬
lich auf die stärkere oder schmälere Erdkrume,
oder eigentlich auf die Tiefe der Dammerde.
Den magern Boden kann man durch den
Dünger veredeln; denn er vermehrt und ver¬
bessert die Dammerde, welche sich aus den ver¬
faulenden Körpern des Thier- und Pflanzen¬
reiches formt.
Was nennt man
einen fruchtba¬
ren, was einen
magern Boden?
11.
Wie kann man
einen magern
Boden zu mehr
Fruchtbarkeit'
bringen oder ver¬
edeln ?