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ihm auch bewilligt wurde. Nachdem er bis zum Herbst 1877
Leutnantsdienste gethan hatte, bezog er die Universität Bonn, an
weleber auch sein Vater studiert hatte, und widmete sich noch
zwei Jahre lang mit angestrengtestem Fleibe den verschiedensten
Studien. Nach Beendigung derselben trat er wieder in die Armee
ein, um den Dienst von Stufe zu Stufe kennen zu lernen. Sieben
Jahre war er Sekonde-Leutnant, vier Jahre Premier-Leutnant und
zwei Jahre Hauptmann. Sein Grobvater wollte ihn schon früher
zum NMajor befördern, aber Prinz Wilhelm bat ihn, dies noch
einige Zeit zu unterlassen, damit er den schwierigen aber lehr-
reichen Dienst eines Hauptmanns recht gründlich kennen zu lernen
Gelegenheit habe. Von welcher Pflichttreue er beseelt war, geht
daraus hervor, dab er am Tage seiner Vermählung mit der Prin-
zessin Viktoria von Schleswig-Holstein mit seiner Kompagnie,
welcher der Ehrendienst beim Einzug der Braut übertragen war,
exerzierte und sie seinem Grobvater in Parade vorfübrte. RKaiser
Wilhelm ernannte den zweiten Offizcier ꝛum Hauptmann, damit
dieser von jetzt an die Befehle gebe und — vwie er scherzend
hinzufügte — sein Enkel wenigstens am Tage seiner Vermählung
adienstfrei⸗ sei. Als der Prinz später zum Oberst und General
aufstieg, unterzog er sich mit der ihm eigenen Gewissenhaftigkeit
allen mit diesen Stellungen verbundenen Mühen und lernte den
militärischen Dienst bis ins kleinsto kennen. Damit nicht genug,
benutzte er jede Stunde, die der strenge Militärdienst ihm übrig
lieb, um unter Anleitung bewährter Beamten auch in den ein-
zelnen Zweigen der Staatsverwaltung sich Kenntnisse und Er.
fahrungen zu sammeln. So in allen Beziehungen für seinen hohen
Beruf gründlich vorbereitet, bestieg er am 15. Juni 1888 den preu-
hischen Thron, mit welchem die Würde eines deutschen Kaisers
erblich verbunden ist. — Möge der Wunsch seines erlauchten Grob-
vaters, den dieser bei Gründung des Deutschen Reiches vom Himmel
erflehte: « Unseren Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott ver-
leihen, allezeit Möhrer des Reiches zu sein. nieht an kriege-
rischen Proberungen, sondern an den Gütern und Gaben
des Priedons auf dom Gebiete vaterländiseher Wohblfahrt,
Preiheit und Gesittungle an Kaiser Wilhelm II. reichlich in
Erfullung gehen!