Full text: Methodik des erdkundlichen Unterrichts

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Egli, Geschichte der geographischen Namenkunde. Jt 10.—. Leipzigs 
Brandstetter. Die Erdkunde gewinnt an Gehalt und Interesse, wenn sie — 
wie hier — die vorkommenden Namen auch sprachlich beleuchtet. 
§ 15. 
Geschichte und Naturkunde im Dienste des erdkundlichen 
Unterrichts. 
Wenn wir unter neueren Lehr- und Lernbüchern der Erdkunde 
noch solche antreffen, in denen geschichtlichen wie naturwissenschaftlichen 
Stoffen ein zu breiter Raum gewährt wird, so daß uns die Erdkunde 
noch als dienende Magd dieser Wissenschaften erscheinen möchte — 
ganz abgesehen davon, daß sie diese Rolle in den bekannten „Welt- 
künden" spielte —, so ist dies sicher noch auf das falsche Verständnis der 
Herbart'schen Worte zurückzuführen, der die Erdkunde eine assoziierende 
Wissenschaft nannte, „ohne welche den historischen Begebenheiten die 
Stellen und Distanzen, den Naturprodukten die Fundorte fehlen". 
Wir fragen nun. welche geschichtlichen und naturknudlichen Stoffe 
gehören denn in den erdkundlichen Unterricht? Wie sind sie zu ver- 
werten, ohne auch im geringsten der Stellung der Erdkunde als Wissen- 
schaft Einbuße zu tun? 
Zunächst zur Geschichte. Umfangreiche geschichtliche Stoffe dürfen 
also in keinem Falle im Erdknndeunterricht Verwendung finden, erst 
recht dann nicht, wenn diese Stoffe den Kindern noch unbekannt sind. 
Es fehlt ja dann anch am geschichtlichen Zusammenhang, am rechten 
Verständnis, und zudem würde die Erdkunde wieder als Hilfsdisziplin 
der Geschichte erscheinen können. Unbekannte geschichtliche Tatsachen 
dürfen auch nicht einmal aphoristisch Erwähnung finden. Wir kennen 
alle die beliebte Art, die Schlachtorte eines Erdraumes aufsuchen und 
die betreffenden Jahreszahlen feststellen zu lassen, ganz gleich, ob die 
Kinder einmal etwas davon gehört haben oder nicht. In ähnlicher 
Weise finden oft auch andere unbekannte geschichtliche Tatsachen im erd- 
kundlichen Unterricht Erwähnung. Manche Lehrer meinen den erdkund- 
lichen Unterricht dadurch interessant machen zu müssen und bedenken 
dabei uicht, daß die Erdkunde diejenige Wisfenschast ist, die mehr wie 
manche andere Disziplin an und für sich geeignet ist, viel Jntereffe zu 
erwecken, nicht bloß Interessen der Erkenntnis, sondern auch der Teil- 
uahme. Aber diese Auffassung ist insofern auch ganz falsch, als sowohl 
unbekannte, umfangreichere geschichtliche Stoffe wie kurz gefaßte geschicht- 
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