Kurze Uebersicht d. Geschichte b. curop. Völker. 147
sind unter diesen Produkten die wichtigsten. — Fast
ganz Amerika ist jetzt von Europäern beherrscht und
angebauet, und zahllose Familien aus allen Lan¬
dern haben in ihm nicht allein Unterhalt, sondern
auch Reichthümer gefunden. — Das Weitere von die¬
sem Welttheile werde ich euch künftig bey der Be¬
schreibung desselben erzählen.
Weniger wichtig wurde für Europa die Auf¬
findung des Seeweges nach Indien, obwohl auch
durch sie der Handel belebt und manche neue Pro-
ducte in unsern Welttheil eingeführt wurden. Auch
in ihm haben die Europäer, bis auf den heutigen
Tag Besitzungen, die größten die Engländer,
die sich die größere Hälfte des Landes fast ganz
unterworfen haben.
In allen Ländern, welche die Europäer jetzt
und in der Folge entdeckten, suchten sie.mildere
Sitten und die Lehren des Evangeliums zu verbrei¬
ten. Es wurden von neuen nach allen diesen Welt¬
theilen Prediger des Christenthums ausgesandt. Sie
erhielten den Namen Missionäre und verdienen
in der That Achtung und Liebe. Gleich den Apo¬
steln des Herrn, verließen und verlassen sie noch
jetzt Heimath und Freunde, gehen zu rohen Völ¬
kern, leben mit ihnen, ertragen Mühseligkeiten aller
Art und finden nicht selten ihren Tod — Alles um
das Ihrige dazu beyzutragen, daß das Licht des
Evangeliums immer weiter verbreitet werde. Schon
früh fanden sich unter den Katholiken Männer zu
diesem mühsamen Geschäfte, vor allen unter den
Jesuiten. Die Protestanten blieben gleichfalls nicht
zurück. Dännemark und England thaten hierin am
meisten, und der Herr hat aller Bemühungen jelrt
schon mit dem segensreichsten Erfolge belohnt. Fast
überall in Amerika ist das Christenthum verbreitet
und auch in Afrika und Asien blühen schon, auch
unter den Eingebornen, viele Christengemeinen, die
durch die Bemühungen der Missionare Alle dgs
Wort des Herrn in ihrer Sprache lesen können. -