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Auch bei den Deutschen verliert, wie bei jedem Urvolke, sich die Her¬
kunft im Dunkel der Sagen. Zwei Völker, Kelten und Deutsche,
findet die Geschichte in den frühesten Zeiten in unserem Vaterlande. Den
Süden, das höher liegende gebirgige Land, hatten die Kelten, den Norden,
das Flachland, die Deutschen inne. Beide Völker, durch den herkulischen
Wald von einander getrennt, unterschieden sich auch durch Körperlichkeit,
Sprache und Lebensweise, und wohnten nebeneinander bis die südwärts
dringenden Deutschen die Kelten vertrieben, und an der Donau eine
Gränze fanden. Später zogen die Deutschen über diesen Strom bis an
den Alpenforst, und drängten, nach der Schlacht von Noreja, die Bewoh¬
ner des Alpengeländes westwärts. Von den Ausländern wurden unsere
Vorfahren nicht Deutsche, sondern Germanen genannt. Sie selbst
nannten sich, wie noch gewöhnlich, nach den Volkszweigen, welchen sie an¬
gehörten; daher blieb der allgemeine Name: Deutsche den Fremden
fremd. Wanderungen und Kriegszüge vermischten und verwischten die
einzelnen Volkstheile, von denen die Vorgeschichte Kunde giebt, und es
bildeten sich im sogenannten Mittelalter die zum Theil noch bestehenden
Volkszweige.
In den höchsten Thälern des Alpengebirges, im Osten des Gotthard,
um die Quellbäche des Neinstromes, und am obern Inn, wohnen, von
alter Zeit her, Abkömmlinge eines Volkes, das einst in Italien lebte, die
Romanen, welche durch Körperbildung und Sprache sich noch bedeutend