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gangen) hatte er noch nicht vollendet, als er in seinem sechzigsten Lebens¬
jahre starb (78). Er litt an einer schmerzvollen und Ekel erre¬
genden Krankheit (der Läusesucht), und ein Blutsturz, der hinzu kam, machte
seinem Leben ein Ende. Sein Leichnam wurde in feierlichem Zuge nach
Rom gebracht und auf dem Marsfelde öffentlich verbrannt. Er selbst hatte
sich die stolze Grabschrist gefertigt: „Niemand hat seinen Freunden mehr
genutzt und seinen Feinden mehr geschadet, als Sulla."
20. Knejus Pompejus der Große. (80—48 v. Chr.).
1. Kn. Pompejus (geb. 1 OG), bescheiden, freundlich, Alexander dem Großen ähn¬
lich, zieht gegen die Marianer in Sizilien und Afrika (82—81), besiegt sie und er¬
hält den Ehrennamen „der Große." Krieg deS PompejuS gegen SertoriuS i» Spa¬
nien (77—72) ; SertoriuS von Perperna ermordet (72); dieser gefangen und hinge¬
richtet. Pompejus beendigt auf seiner Heimkehr den Gladiatorenkrieg (71). Die
Gladiatoren: Spartakus mit 70,000 Sklaven am Silarus (71) von KrassnS geschla¬
gen ; der Ölest (6000) von Pompejus vernichtet. PompejuS und KrassuS Konsuln
(7O). 3. Der Seeräuberkrieg. Pompejus beendigt ihn in 40 Tagen (67). 4.
Der zweite mithridatische Krieg (74—64) biö 66 durch Lukullus (Kirschen) geführt;
von 66—64 durch Pompejus. Letzterer siegt am Euphrat (66). Pompejus macht
Syrien und Palästina zu römischen Provinzen (63). Tod deS MithridateS. 5. Ver¬
schwörung deS Katilina (63 u. 62), entdeckt durch Cicero (sein Leben; das goldene
Zeitalter der römischen Literatur). Rückkehr des PompejuS (61); sein Triumph. —
DaS erste Triumvirat (6O) : Pompejus, Cäsar, Krassus. KrassuS stirbt (53). Zwei¬
ter Bürgerkrieg (49—45). Schlacht bei Pharsalus (48). Pompejus in Aegypten
ermordet. Ermordung Casars (15. März 44). Brutus und Kassius. Zweites Tri¬
umvirat (43) : Antonius, Oktavian und Lepidus. Dritter Bürgerkrieg (43—42).
Schlacht bei Philipp! (42). Vierter Bürgerkrieg (32—31), Schlacht bei Aktium (31).
Oktavian Augustus Cäsar (30) : Rom ein Kaiserreich.
1. Nach Sulla, dessen lebenslängliche Diktatur ein Vorbote der na¬
henden Alleinherrschaft war, bildet für geraume Zeit Knejus Pompe¬
jus den glänzenden Mittelpunkt der römischen Geschichte. Cr (geb. 106
v. Chr.) besaß ein freundliches und bescheidenes Wesen und eine auffallend
schöne Gestalt. In seinen Gesichtszügen ähnelte er Alexander d. G. und
seine Umgebung schmeichelte ihm oft mit diesem Namen. Während Marius
und Cinna das Staatsruder führten, weilte Pompejus auf feinen Gütern.
Sobald aber Sulla bei Bruudusium (83) gelandet war, schloß er sich ihm
mit drei Legionen an, welche er aus eigene Kosten geworben hatte. Nach
der Einnahme Roms sandte Sulla den Pompejus nach Sizilien und Af¬
rika, um auch hier die Marianer zu vernichten. Dies that Pompejus in
kurzer Zeit (82 und 81) und mit großem Glücke. Als sich aber seine Le¬
gionen auf Sulla's Befehl auflösen sollten, forderten diese in übermüthi¬
gem Trotze ebenso reiche Belohnungen, wie sie den sullanischen Soldaten
zu Theil geworden waren. Ja sie wollten sogar den Pompejus zwingen,
sie gegen Sulla zu führen, und nur durch die Drohung, er werde sich
selbst entleiben, wußte Pompejus die Meuterer zur Pflicht zurückzubringen.
Sulla belohnte diese Ergebenheit und Entschlossenheit des dreiundzwanzig-