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von dem bestimmt. DieMagnetnadel ist den Schiffern und
Bergleuten sehr wichtig.
In der harten Steinwelt ist auch ein Wachsen, genannt
das Strählen (Kristallisiren). Jedes Miner hat seine eigen-
rhümliche Art zu strählen, und darum auch seine eigenthüm¬
liche Strähle (Kristalle). So sind die Steinsalz-Strählen
Würfel, die Quarz-Strählen sechsseitige Säulen u. s. w.
Die Kalksträhle, die Bleistrahle, die Quarzsträhle und über¬
haupt alle Strähle haben eine bewundernswürdige Regel¬
mäßigkeit und Winkelschärfe in ihrer Bildung. Der Strähl
ist der lebendige Stein, die derben Stücke sind mehr todt,
gehen durch Verwitterung in Erde, Wasser und Luft über,
und kommen so in der Pflanze und in dem Thier zu neuem
Leben *).
Die Erdarten sind nicht überall gleich auf der Erde gela¬
gert. An einzelnen Stellen steht der Fels zu Tage, wie in
den Felsengebürgen Nordamerika's, an andern bedeckt ihn
eine dünne Erdschichte, an andern liegen viele Erdlager auf
ihm, und so tief man auch gräbt, findet man keinen Fels.
Im Meeresgrunde ist es nicht anders. An einigen Stellen
wechseln die Erdarten auf der Oberfläche fast jede Meile, an
andern strecken sich dieselben in großer Ausdehnung hin. So
giebt es ungeheure Sandsteppen in Asien und Afrika, und
große Fruchtebenen in Amerika.
Die niedrigsten Stellen der Erde nimmt das Wasser ein,
das in einem beständigen Getriebe ist, auf und in der Erde
als Wasser, in der Luft als Dünste, und außerdem im Ha¬
gel, Schnee und Eis als ein fester Körper. Das Meerwas¬
ser unterscheidet sich vom Landwasser durch den salzigen und
bittern Geschmack und durch seine Schwere. Die Farbe des
*) Viele Märchen deuten es an, daß unsre alten Vorfahren, denen
die Natur noch stärker als uns verhüllt war, schon ein Leben in
der unterirdischen Steinwelt ahneten.