meines Herrn." (Ein etwas jüngerer Zeitgenosse des Seschem- 
nofer, 6er Richter IDerchuro, hat rechts und links von der 
(Eingangstür zu den Kultusräumen seines Grabes, also 
zweimal, ein strophisch gegliedertes Lied zu seinem Preise 
anbringen lassen; es beginnt mit den von Seschem-nofer her 
wohlbekannten Phrasen und enthält auch weiterhin, von einer 
Anspielung auf die juristische Tätigkeit abgesehen, nur unper¬ 
sönliche Redensarten1). „Ich bin heraufgestiegen aus meiner 
Stadt, ich bin herabgestiegen aus meinem Gau. Ich habe 
dort wahrhaftig geredet, ich habe dort wahrhaftig gehandelt, 
möge es euch gut gehen, ihr Nachkommen, möchtet ihr selig 
sein, ihr vorfahren! Wenn [ihr etwas Böses tut] gegen dieses 
(Grab), so soll Gleiches an eurer habe durch eure Nachkom¬ 
men geschehen! Niemals habe ich (unrechte Klage) gegen 
irgend jemand geführt, niemals habe ich einen Mann nachts 
(arbeiten) lassen. . . seit meiner Geburt. Ich bin einer, der 
den Frieden erreicht hat und ein Angesehener geworden ist, 
geliebt von seinem Vater, gelobt von seiner Mutter, angesehen 
bei seinen Genossen, angenehm bei seinen Brüdern, geliebt 
von seinen Dienern, der niemals (unrechte) Klage gegen 
irgend welche Leute geführt hat." 
Die Zeilen an der Scheintür, die das Verhältnis des ptah- 
schepses zu den verschiedenen Königen der 4. und 5. Dy¬ 
nastie berichten, unter denen er gelebt hat, sind strophisch 
gegliedert. Iede Zeile, d. H. jeder Vers des autobiographischen 
Liedes erzählt, was Ptah-schepses unter je einem König ge¬ 
leistet hat; sie endet stets mit dem Namen des Gefeierten2). 
„[Ich bin geboren in] der Zeit des TRykerinos; er erzog 
mich unter den Königskindern im ,(5rofohaus‘3) des Königs 
in den Palastgemächern im königlichen Harem, so daß ich 
bei dem König angesehener als jedes andere Kind war — 
Ptah-schepses. [Ich war ein Jüngling, der den Gürtel um¬ 
band, in] der Zeit des Schepses-kaf; er erzog mich unter den 
Lepsius, Denkm. II 43; Urk. I 46. 
2) Urk. I 51; die weggebrochenen Anfänge der Zeilen sind hier 
ergänzt. Zür die Gliederung der Inschrift vgl. 5. 86. 
3) Das Wort „Grotzhaus" (ägyptisch par-o) ist bei den Ägyptern 
gleichzeitig eine Bezeichnung für den König selbst; sie ist uns durch die 
hebräische Wiedergabe (phar-o) als Pharao geläufig geworden. Wir 
selbst gebrauchen ja „Wilhelmstraße", „Kabinett" und „hohe Pforte" 
in ähnlichem Doppelsinn. 
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