Full text: Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte

Der Weltkrieg. 515 
(27. Aug.), erobert Zloczow schon am Tage darauf und dringt 
über die Stnjpa gegen Brody vor. 
1. Sept. Brody von der Armee des Generals v. Boehm- 
Ermolli besetzt. — Später, nachdem Galizien östlich 
von Brody bis zur Grenze und südlich zu beiden Seiten der 
ikwa etwa bis zu den Quellen des Sereth vom Feinde befreit 
ist, nimmt auch die Armee v. Boehm-Ermolli an den Kämpfen 
in Wolhynien tätigen Anteil (s. unten). 
Über die Armeen Graf v. Bothmer und Pflanzer-Baltin 
vgl. S. 522 f. 
2. Der große Angriff gegen Rußland. 
Schon Ende April 1915 war der Generalfeldmarschall 
v. Hindenburg in Kurland eingedrungen, um einen Einfall der 
Russen in Ostpreußen (498 ff.) für immer unmöglich zu machen, 
und hatte Szawle (Schaulen) an der Bahn Wilna- 
1915. Libau besetzt. 
7. Mai. Libau eingenommen (mit Hilfe der Flotte). Seit¬ 
dem während des Mai heftige Kämpfe nördlich 
und südlich des Njemen auf der Linie Dubissa (Nebenfluß 
des Njemen von rechts) —Mariampol—Kalwarja — Suwalki — 
Augustow —Prasznysz (S. 498 f.). — Im Juni Stillstand der 
kriegerischen Operationen. — Dann Anjang Juli Beginn der 
großen Offensive von der Ostsee bis zum San und Bug. 
Unter v. Hindenburgs Oberleitung dringen (von Norden 
nach Süden) die Heere der Verbündeten unter den Generälen 
v. Below, v. Eichhorn, v. Scholtz, v. Gailwitz (Raum Mlawa — 
Prasznysz), Prinz Leopold v. Bayern, v. Woyrsch, Erz¬ 
herzog Josef Ferdinand (zu beiden Seiten der oberen Weichsel), 
v. Mackensen (zwischen Weichsel und Bug), v. Linsingen 
(zu beiden Seiten des Bug), endlich v. Puhallo und v. Boehm- 
Ermolli {in Wolhynien) in Rußland ein. Über die Aufgabe 
der Armeen v. Boehm-Ermolli, Graf v. Bothmer und Pflanzer- 
Baltin in Galizien s. S. 514. — Das Ziel der unter v. Hinden¬ 
burg stehenden Nordgruppe dieser Streitkräfte ist die Er¬ 
oberung Kurlands und die Einnahme der Festungen am 
Narew und N fernen. Prinz Leopold von Bayern soll 
zusammen mit dem General v. Woyrsch die Weichsellinie, 
vor allem Warschau, nehmen, die südliche Heeresgruppe 
endlich unter Führung v. Mackensens Lublin, Cholm und 
(mit dem rechten Flügel unter v. Puhallo) den wichtigen 
Eisenbahnknotenpunkt Kowel besetzen, wenn möglich, auch 
das wolhynische Festungsdreieck Luck, Dubno, Rowno. 
Nach den erfolgreichen Vorstößen am San (S. 513) rückt 
zuerst die Südgruppe, und zwar zunächst die Armee des Erz¬ 
herzogs Josef Ferdinand in Russisch-Polen ein und durch¬ 
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