Full text: Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe

A. Geschichte. 
I. Die wichtigsten Völker der vorchristlichen Zeit. 
1. MökKer des Morgensandes. 
Unter den Völkern des Altertums kommt an Bedeutung für die Gegen¬ 
wart keins den Israeliten gleich; denn von ihnen ging ilach einer langen 
Vorbereitungszeit das Christentum aus, dem wir die ivertvollsten Güter 
verdanken. Israel kam im Laufe der Zeit mit fast allen andern morgen¬ 
ländischen Völkern in Berührung. Sein Stammvater Jakob fand in der 
Zeit der Hungersnot eine Zufluchtsstätte bei den Ägyptern. Hier ent¬ 
wickelte sich feine Familie zum Volke, welches dann in Palästina eine 
dauernde Heimat erhielt. Auch in späterer Zeit bestanden zwischen den 
Israeliten und den Ägyptern mannigfache Beziehungen. Zeitweise wurde 
auch mit den benachbarten Phöniziern ein lebhafter Verkehr unterhalten, 
bei denen Handel und Gewerbefleiß blühten. Die phönizifchen Handels¬ 
schiffe befuhren das Mittelmeer und die Küsten des Ozeans und versorgten 
auch die Juden mit ausländischen Waren und den Erzeugnissen ihrer Arbeit. 
Auch wir besitzen ein wertvolles Geschenk von den Phöniziern; denn von 
den phönizifchen Buchstaben sind die griechischen und römischen, von diesen 
die deutschen Buchstaben abgeleitet. — In der Ebene des Euphrat und 
Tigris entstanden die Reiche Assyrien und Babylonien mit den ge¬ 
waltigen Städten Ninive und Babylon. Assyrien bezwang ums Jahr 722 
das Reich Israel, und Nebukadnezar, Babylons gewaltigster König, inachte 
mit der Eroberung und Zerstörung Jerusalems ums Jahr 587 dem Reiche 
Juda ein Ende. Doch schon nach wenigen Jahrzehnten wurde das Reich 
Nebukadnezars von der medisch-per fischen Macht unter Cyrus be¬ 
zwungen , der den gefangenen Juden die Erlaubnis gab, in die Heimat 
zurückzukehren (537). Das Perserreich gelangte zu einer gewaltigen Aus¬ 
dehnung, und auch Europa war eine Zeitlang in Gefahr, von ihm unter¬ 
locht zu werden; doch da zerschellte seine Macht an den Griechen und 
Mazedoniern. 
2. Die Griechen und Mazedonier. 
1. Land. Griechenland, die Südspitze der Balkanhalbinsel, wird von 
zahlreichen Gebirgen durchzogen, die mehrere abgeschlossene Landschaften 
bilden. In ihnen entstand eine Reihe kleiner Staaten, die meist nur 
aus einer größeren Stadt und einem kleinen Landgebiete bestanden. Nur 
die Sprache, die Religion und allgemeine Volksfeste stellten für gewöhnlich 
eine Verbindung zwischen ihnen her. Das bergige Land vermochte kein 
zahlreiches Volk zu ernähren; aber das nahe Meer lockte die Griechen hin¬ 
aus in ferne Länder, wo Handelsgeschäfte betrieben und Kolonieen angelegt 
wurden. In Kleinasien, Ägypten, Italien, Frankreich und Spanien traf man 
griechische Kaufleute; selbst mit der Ostseekiiste standen sie in Verbindung. 
2. Sparta. Unter den Staaten Griechenlands ragten Sparta und 
NeaUenbuch. 1
	        
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