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derselben sind die Jndogermanen, die Semiten und die Hamiten. Zu den
Jndogermanen gehören die Inder, Perser, Armenier, Slaven, Romanen
und Germanen , zu den Semiten die Juden und die Araber, zu den
Hamiten die Ägypter und einige andere Völker Nordasrikas, wie die
Tuareg in der Sahara.
Die zweite Gruppe, auf welche etwa 600 Mill. Menschen ent¬
fallen, umfaßt die mongolenartigen Völker; zu ihnen zählt man die mongolische,
malaiische und indianische Rasse. Sie besitzen gelbe, braune und kupferrote
Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Die Mongolen bewohnen haupt¬
sächlich Asien; zu ihnen gehören die Chinesen, Japaner, Tibetaner, Türken
und die sibirischen Völler. Die braunen Malaien bewohnen Malakka und
die Malaiischen Inseln, sowie die zahlreichen kleinen Inseln der Südsee.
Die Indianer Amerikas sind von roter Farbe und im übrigen den Mon¬
golen ähnlich. Die Eskimos im Norden Amerikas bilden das Bindeglied
zwischen beiden Rassen.
Die dritte Gruppe (etwa 150 Millionen) umfaßt die negerartigen
Völler; zu ihnen zählt man die eigentlichen Neger, die Hottentotten und
Buschmänner, die Australier und die Papuas. Sie sind gekennzeichnet
durch die dunkle Hautfarbe und das krause Haar. Die Neger sind zuweilen
ganz schwarz, sie bewohnen Mittel- und Südafrika. Den Westen Süd¬
afrikas haben die Hottentotten und Buschmänner inne; sie find etwas hell¬
farbiger und von kleinem Wüchse. Die Australier bewohnen noch in ge¬
ringer Anzahl das Festland Australien, die Papuas die Australischen Inseln
von Neu-Guinea bis zu den Fidschi-Inseln.
IX. Himmelskunde.
1. Per Mond.
1. Entfernung. Größe. Der Mond ist eine große Kugel und
385 000 km von der Erde entfernt; das ist die 30fache Länge des
Erddurchmessers. Dreißig Erdkugeln, nebeneinander gelegt, würden also
eine Brücke zum Monde bilden. Die übrigen Himmelskörper sind be¬
deutend weiter von der Erde entfernt, die Sonne 4OOmal, der nächste
Fixstern lOO OOOmal so weit wie der Mond. — Der Mond ist 5Omal kleiner
als die Erde; sein Durchmesser beträgt 3480 km, etwa den vierten Teil
des Erddurchmessers.
2. Beschaffenheit. Mit bloßem Auge bemerkt man auf der Ober¬
fläche des Mondes dunkle und helle Stellen. Das Fernrohr lehrt uns,
daß die dunkeln Stellen Vertiefungen, die hellen dagegen Erhöhungen sind.
Man sieht durch das Fernrohr hohe Berge von kegelförmiger Gestalt und
lange Gebirgsketten mit steilen Abhängen und tiefen Schluchten. Auch
große, mit Wällen umgebene Ebenen und eigentümliche kraterartige Ver¬
tiefungen nimmt man auf der Oberfläche wahr. Von Wasser, Wolken
und Lust hat man dagegen keine Spur gefunden. Man nimmt daher
auch an, daß weder Pflanzen noch Tiere auf dem Monde leben können.
Der Tag dauert für einen Ort auf dem Monde 14 Tage, und ebensolange
währt die Nacht, die ohne Dämmerung aus den Tag folgt. Es herrscht
aus dem Monde vollkommene Ruhe und Stille.
3. Bewegung. Der Mond bewegt sich in 291/2 Tagen einmal um
die Erde und zwar in der Richtung von Westen nach Osten. Er kehrt