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III
ii8. ver Hamster.
1. Höblenbenobner. Der Hamster wohnt in einer Höhle. Diese legt er
mitten im Getreidefeld an; denn das Korn ist seine Lieblingsspeise. Sein Körper
paßt zum Höhlenbewohnen: kurze, bekrallte Beine, nackte Ohren, kurzer Schwanz.
Die Krallen wirken beim Graben wie Kratzeisen. Will er sich einen Bau an¬
legen, so gräbt er sich zunächst eine 3—4 m lange, schräge Röhre, die er später
als Ausgangsröhre benutzt. Hierauf schreitet er zum Aushöhlen mehrerer Kammern,
von denen aber nur eine als Wohnraum benutzt wird, während die anderen als
Vorratskammern dienen. Sodann legt er noch 1—8 senkrechte Röhren an, die
sogenannten Falllöcher, die er in der Regel nur — namentlich auf der Flucht —
als Eingang benutzt. Sandgegenden meidet der Hamster, dort fallen ihm seine
Röhren zu leicht ein, auch wächst zu wenig Getreide dort. Am häufigsten findet
man ihn in Thüringen und Sachsen.
2. Kleid* Merkwürdig ist die Farbenverteilung am Kleide. Während die
meisten Säugetiere oben dunkler, unten heller gefärbt sind (Eichhörnchen u. a.),
ist die Farbe des Hamsters umgekehrt oben heller, unten dunkler; am Rücken ist
das Fell braungelb, an den Seiten weißlich gefleckt, am Bauche und an den Ober¬
schenkeln schwarz. Diese umgekehrte Farbenverteilung findet sich unter unseren ein¬
heimischen Säugetieren außer beim Hamster nur noch beim Dachse und Iltis.
3. Mintervorrat uncl ídinterícblaf. Wenn das Getreide reift, sammelt
der Hamster seinen Wintervorrat ein. Geschickt biegt er dabei mit den Vorder¬
pfoten die Ähren nieder und beißt sie mit seinen Nagezühnen ab. Dann dreht
er sie mit den Pfoten ein paarmal hin und her und steckt die Körner in seine
Backentaschen. Diese liegen inwendig an beiden Seiten der Backen und sind
so groß, daß eine Handvoll Korn hineingeht. Sind sie gefüllt, so begibt
er sich in seine Vorratskammer und erledigt sich hier der Körner, indem er
die Backen mit den Vorderpfoten von hinten nach vorn streicht. Zuweilen hat
man schon mehr als 20 kg Getreide in einem Hamsterbau aufgefunden. In
Jahren, wo die Hamster sehr zahlreich sind, verwüsten sie oft ganze Getreide¬
felder. Sobald es kalt wird, verstopft der Hamster die Eingänge zu seiner
Höhle mit Stroh und zehrt nun bis zum Dezember von seinem Vorräte, wobei
er ganz fett wird. Bei großer Kälte fällt er dann in einen Winterschlaf, der jedoch
bei mildem Wetter unterbrochen wird. Während dieses Schlafes kann man ihn
drehen und wenden, wie man will, ja, sogar verwunden, ohne daß er ein Zeichen
des Schmerzes von sich gibt. Im März erwacht er wieder, verläßt den Bau
und nährt sich bis zur Erntezeit von Insekten, Mäusen, Wurzeln und Kräutern.
119. Kräben.
1. Debelkräbe. Wenn in Feld und Wald alles zugeschneit ist, dann stellt
sich auf unseren Höfen ein Vogel als Bettler ein und sieht zu, ob dort nicht
einige Knochen mit Fleischüberresten, Kartoffeln, Brotstückchen u. dgl. liegen. Es
ist die Nebelkrähe. Ihren Namen hat sie von ihrem nebelgrauen Kleide (Schutz¬
färbung); nur Kopf, Brust, Flügel und Schwanz sind schwarz. In manchen
Gegenden Deutschlands sehen wir sie nur im Winter. Sie bewohnt nämlich von
Deutschland hauptsächlich den Norden und Osten, außerdem aber auch andere
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