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150—160 Jio bezahlt. Um die kostbaren Federn nicht mit Blut zu beschmutzen,
erlegt man den Strauß nicht mit Feuergewehren, sondern jagt ihn mit Hunden
und Pferden. Wenn er dann in rasendem Laufe davoneilt, wirft er zuweilen mit
seinen Füßen Steine mit solcher Gewalt hinter sich, daß die Verfolger dadurch
Straußenjäger.
verwundet werden. Daß er aber, um nicht gesehen zu werden, seinen Kopf in
den Sand stecke, ist eine Fabel. Vielmehr läuft er meist so lange, bis er ermüdet
niedersinkt. Dann wird er mit Knüppeln vollends totgeschlagen. Die Eingebornen
verkleiden sich, um ihn zu töten, auch wohl als Strauße, wobei ein mit Stroh um¬
wickelter Stock die Stelle des Halses vertritt. So suchen sie die Vögel zu täuschen und
sich ihnen zu nähern. In Ost- und Südafrika wird der Strauß vielfach gezüchtet.
147. Das Ailkrolrodil.
1. Aufenthalt und Körperbau. Das Nilkrokodil ist besonders in den Flüssen
und Seen Afrikas zu Hause. Am Tage liegt das Ungeheuer nicht selten auf einer
Sandbank mitten im Flusse, um sich zu sonnen. Der plumpe Leib wird 6 bis
9 m lang und ist auf dem Rücken mit 6 Reihen großer, viereckiger Schilde be¬
deckt. Sie liegen wie Pflastersteine nebeneinander und erheben sich am Schwänze
zu einem sägeförmigen Kamme. Früher glaubte man, die Hornschilde des Kroko¬
dils seien so hart, daß keine Kugel sie durchdringen könne. Das ist jedoch ein
Irrtum. Der Rachen des Krokodils ist sehr tief gespalten. Wenn es ihn öffnet,
erblickt man in den Kiefern die vielen sehr langen und spitzen Zähne. Am Abend
geht das Krokodil ins Wasser, um auf Fische und allerlei Tiere Jagd zu machen.
Das Wasser ist das eigentliche Element des Tieres. Sein ganzer Körper ist auch
dem Leben im Wasser durchaus angepaßt. Die Zehen der Hinterfüße sind durch
halbe Schwimmhäute verbunden. Der lange Schwanz bildet einen Ruderschwanz.
So vermag das Krokodil äußerst schnell zu schwimmen. Auch zum Untertauchen
ist es sehr befähigt, da Nasen- und Ohrlöcher im Wasser durch eine Klappe und
die Augen durch eine durchsichtige Nickhaut geschlossen werden können.
2. Auf der Lauer. Gesicht und Gehör sind scharf. Daher merkt das Krokodil
sehr bald, wenn ein Tier zur Tränke kommt. Lautlos nähert es sich der Stelle und
wartet — nur mit den Nasenlöchern über dem Wasser — auf einen günstigen
Augenblick. Plötzlich schießt es wie ein Pfeil auf seine Beute los, packt sie und