III 
Tierkunde. 
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Tode nützt es durch sein Fleisch, seine Haare, seine Haut und seine Knochen. 
Es bedarf sorglicher Pflege. Den edlen Renner, das gesunde, kräftige Zug- 
nnd Lasttier hält der Mensch wohl meistens gut; aber alte, weniger wert¬ 
volle Tiere werden oft recht schlecht behandelt. Seine geistige Begabung 
macht es geeignet zum Gehilfen des Menschen. Es ist klug wie der Hund 
und der Elefant. Es besitzt ein ausgezeichnetes Zeit-, Orts- und Personen¬ 
gedächtnis. Es ist mutig in der Schlacht und doch wiederum scheu. Mit 
Geduld erträgt es schlechte Behandlung und selbst Wunden. Edle Züge von 
Treue und Dankbarkeit zeigt es und zugleich auch die seltenste Gelehrigkeit. 
(Beispiele: Ackerpserd, Kutschpferd, Soldatenpferd und Zirkuspferd.) 
Der Esel ist dem Pferde ähnlich, aber bedeutend siebter; auch hat er längere Ohren. 
Maultier und Maulesel sind Abkömmlinge (Kreuzungen) von Pferd und Esel. 
Ausgaben. Beobachte die verschiedene Färbung und Größe der Pferde! Unterscheide 
Ackerpferd und Reitpferd! Beobachte das Pferd auf der Straße beim Stehen, beim Roheit 
eines Wagens, wie es die Ohren bewegt, die Nüstern, den Kopf! Wie sucht es sich vor 
lästigen Fliegen zu schützen? Sein Verhalten beim Htifbeschlag. Erzähle von der Klugheit 
des Pferdes! Von seiner Treue! Gedichte. 
12. Das Hausschwein. 
1. Wie cs aussieht. Es kommt in verschiedenen Abarten ans der ganzen 
Erde als Haustier vor. Sein Rumpf ist langgestreckt und überall fast gleich 
stark. Besonders die gemästeten Tiere erscheinen überaus plump, da ihr 
Bauch dauu bis auf die Erde herunterhängt. Getragen wird der Rumpf von 
vier kurzen, oben sehr dicken Beinen. Die Füße treten mit zwei nach vorn 
gerichteten Zehen ans, die in Hornschnhen stecken; zwei andre, kleinere, die 
Afterzehen, sind nach innen gerichtet. Das Hansschwein ist ein Paarhufer, 
denn es hat zwei Paar Hufe. Am hinteren Ende des Körpers steht ein meist 
riuglig getragener Schwanz. Der Kopf ist kegelförmig, die Nase zu einem 
Rüssel verlängert. An dem vorderen Ende des Rüssels sitzt eine bewegliche 
Scheibe, die das Schwein zum Wühlen gebraucht. In der Wühlscheibe liegen 
die Nasenlöcher. Das Maul ist weit gespalten und zeigt ein sehr kräftiges, 
zahnreiches Gebiß. Die Augen sind klein. Die großen Ohrmuscheln hängen 
meist herunter. Auch die Farbe des Hausschweiues ist nicht gerade schön: 
schmutzigweiß, gelblich oder schwarz. Mit struppigen, steifen Borsten ist der 
Körper spärlich besetzt. Sie stecken in einer dicken Haut, die Schwarte ge¬ 
nannt wird. 
_ 2. Wie es sich ernährt. Das Schwein ist ein Allesfresser. Fleisch- und 
Pflanzenkost behagt ihm; Ratten und Mäuse, Frösche, Eidechsen, Schlangen, 
Würmer, Insekten aller Art, selbst Aas frißt es. Es verschmäht auch nicht 
Wurzeln, Knollen, Obst, Eicheln, Bucheckern und andre Dinge. Vom Menschen 
bekommt es gekochte Kartoffeln, Schrot, Erbsen, Bohnen, Hafer, Milch, Spülicht 
und andre Abfälle. Mit lautem, häßlichem Schmatzen verzehrt es alles, was 
sich ihm bietet. Um sich die Nahrung aus der Erde, ans Schmutz und 
Schlamm selbst zu suchen, gebraucht es seinen Rüssel mit der Wühlscheibe. 
Während des Wühlens grunzt das Schwein fortwährend; von Zeit zu Zeit
	        
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