Object: Klasse 6 (fünftes Schuljahr) (Teil 4, [Schülerband])

6. Sie kommen nach Hause, sie setzen den Krug 
Ein jedes den Eltern bescheiden genug 
Und harren der Schlag' und der Schelten. 
Doch siehe! man kostet: „Ein herrliches Bier!“ 
Man trinkt in der Runde schon dreimal und vier, 
Und noch nimmt der Krug nicht ein Ende. 
7. Das Wunder, es dauert zum morgenden Tag; 
Doch fraget, wer immer zu fragen vermag: 
„Wie ist's mit den Krügen ergangen?“ 
Die Mäuslein, sie lächeln, im stillen ergötzt; 
Sie stammeln und stottern und schwatzen zuletzt, 
Und gleich sind vertrocknet die Krüge. 
8. Und wenn euch, ihr Kinder, mit treuem Gesicht 
Ein Vater, ein Lehrer, ein Aldermann spricht, 
So horchet und folget ihm pünktlich! 
Und liegt auch das Zünglein in peinlicher Hut, 
Verplaudern ist schädlich, verschweigen ist gut: 
Dann füllt sich das Bier in den Krügen. 
22. Parabel. 
Friedrich Rückert. 
Es ging ein Mann im Syrerland, 
Führt' ein Kamel am Halfterband. 
Das Tier mit grimmigen Gebärden 
Urplötzlich anfing scheu zu werden 
Und tat so ganz entsetzlich schnaufen, 
Der Führer vor ihm mutzt' entlaufen. 
Er lief und einen Brunnen sah 
Von ungefähr am Wege da. 
Das Tier hört' er im Rücken schnauben, 
Das mutzt' ihm die Besinnung rauben. 
Er in den Schacht des Brunnens kroch, 
Er stürzte nicht, er schwebte noch. 
Gewachsen war ein Brombeerstrauch 
Aus des geborstnen Brunnens Bauch;
	        
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