Full text: Bürger- und Haushaltungskunde

worden, die bei mangelhaftem Verschlüsse durch Zutritt von Luft 
in Fäulnis geraten waren. 
Die Pilze sind reich an Eiweisstoff und kommen an Nähr¬ 
wert den Hülsefrüchten gleich. Sie übertreffen weit die Gemüse 
und können bei richtiger Zubereitung die Fleischkost ersetzen. 
Trotz ihres hohen Nährwertes werden die Pilze nur wenig, als 
Speise verwendet, weil beim Einsammeln gar leicht eine Ver¬ 
wechslung giftiger und essbarer Pilze möglich ist. Champignon, 
Eier- oder Gelbschwamm, Steinpilz und Morchel sind diebeliebtesten 
Speisepilze. 
Das Obst hat nur geringen Nährwert und kann eigentlich 
nicht als Nahrungsmittel bezeichnet werden. Aber sein Gehalt 
an Zucker und Pflanzensäuren macht es zu einem erfrischenden 
Genussmittel, das die Verdauung befördert und den Stoffwechsel 
anregt. Und doch leben in der heissen Zone Tausende von 
Menschen, deren einzige Nahrung Feigen, Datteln und Wasser 
ausmachen. 
Die Pflanzenfette, wie Kokosnussbutter, Olivenöl, Mandel- 
und Nussöl werden zur Zubereitung vieler Speisen verwendet 
und sind ihres Fettgehaltes wegen sehr nahrhaft. 
Das Kochen. Die meisten pflanzlichen Nahrungsmittel 
können nicht roh genossen werden. Man muss sie durch Kochen 
für die menschlichen Verdauungsorgane vorbereiten und aufnahme¬ 
fähig machen. Durch das Kochen werden die Speisen zerkleinert, 
weich und dadurch leicht verdaulich. Je verdaulicher die Speisen 
zubereitet werden, desto leichter können sie von der Magensäure 
aufgelöst und in blutbildende Stoffe verwandelt werden. Das 
Kochen bewirkt ferner eine völlige Zerstörung der in den 
Nahrungsmitteln etwa enthaltenen Krankheitsstoffe und eine Ver¬ 
besserung des Geschmacks der Speisen, was durch die beim 
Sieden und Braten sich entwickelnden Wohlgerüche hervorgebracht 
wird. Eine verständige Hausfrau sorgt durch Zudecken, Würze¬ 
zugabe und langsames Kochen dafür, dass die Speisen ihren 
Wohlgeruch behalten und recht appetitlich auf den Tisch kommen. 
Sie wählt zu den Mahlzeiten nahrhafte und doch billige Lebens¬ 
mittel, gibt zu einer weniger nahrhaften Speise stets eine nahrhafte, 
sorgt für Abwechslung und schmackhafte Zubereitung und bringt 
die Speisen so reichlich auf den Tisch, dass die Familien¬ 
angehörigen sich alle genügend sättigen können. Eine tüchtige 
Hausfrau wird grösste Reinlichkeit und löbliche Sparsamkeit beim 
Kochen beobachten. Sie wird nur saubere Geschirre und Geräte 
in Gebrauch nehmen und sich selber recht reinlich halten. Auch 
wird sie mit Heizmaterial und Lebensmitteln möglichst sparsam 
umgehen, unnütze Abfälle vermeiden und Speisereste zweckmässig 
verwenden.
	        
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