Full text: Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen

78 
doch nicht selten Besuche den Kranken auf und vertreiben ihm die lästige 
Langweile. 
Man hat oft gesagt, daß an einem Krankenlager keine Hand die weibliche, 
kein Herz das weibliche ersetzen kann. Hier zeigt sich die Macht der Frau 
vielleicht mehr als irgendwo. Was die Arznei dem Körper sein soll, das ist 
die liebevolle Sorgfalt, die zärtliche Aufmerksamkeit, die innige Teilnahme 
einer warmen Franenseele dem Gemüte des Kranken. Ihre Anwesenheit 
schon ist ihm ein Bedürfnis, eine Wohltat; denn sie 
setzt sich an des Lagers Ende, 
stärkt ihm bestens die Geduld, 
und von ihren frommen Lippen 
einfach fließt das Wort der Huld. 
Wenn die abgezehrten Hände 
sie so fest in ihre schließt, 
anders fühlt sich dann der Kranke, 
meint, daß gar nichts ihn verdrießt. 
76. Glücklich, wer auf Gott vertraut. 
3. Hat der Himmel Müh' und Schmerz 
dir einmal bcschiedcn, — 
sei getrost! ein jedes Herz 
findet seinen Frieden. 
77. Weinen und Freuen. 
Da du einst geboren wardst ans Licht, 
weintest du, es freuten sich die Deinen. 
Lebe so, daß wenn dein Auge bricht, 
du dich freust, die Menschen aber weinen. 
1. Glücklich, wer auf Gott vertraut 
und bei trüben Tagen 
in die fernste Zukunft schaut 
sonder Angst und Zagen. 
2 Nichts hat in der Welt Bestand; 
was da kommt, muß scheiden, 
und so reichen sich die Hand 
immer Freud' und Leiden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.