Full text: Für die Oberklassen mehrklassiger Schulen (Teil 2)

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wo dann weitere Hilfe leichter möglich ist. Zur Beförderung der 
Verunglückten bedient man sich am zweckmäßigsten der Tragbahren, 
welche aus zwei langen Stäben und einem zwischen ihnen ausge— 
spannten Stück Segeltuch bestehen; anstatt derselben werden auch 
große Krankenkörbe, welche man entweder an Stangen trägt, oder 
auf einem leichten Wagen fortschiebt, angewendet. Sind aber weder 
diese noch jene zur Hand, so muß schnell eine Notbahre hergestellt 
werden. — Die Krankenbahren werden entweder nur mit den Hän— 
den oder auch in derselben Höhe an Gurten, welche über die Schul— 
tern gelegt sind, getragen. Beim Gehen dürfen die Träger nicht 
Schritt halten, weil dies für den Kranken eine nachteilige Bewegung 
zur Folge hat, sondern sie müssen außer Tritt gehen und ganz kurze 
Schritte machen. Daß dabei, wie auch beim Auf- und Abladen 
des Kranken auf diesen selbst die größte Rücksicht genommen wird, 
ist selbstverständlich. — Stehen bespannte Wagen oder Schlitten 
zur Verfügung, kann die Beförderung zu Wasser oder mit der 
Eisenbahn stattfinden, so sind das außerordentlich günstige Umstände, 
durch welche nicht nur eine Verminderung der Beschwerden, sondern 
auch eine schnellere Beschaffung ausreichender Hilfe bewirkt werden 
kann. 
6. Das Pferd. 
Edel ist das Pferd; wie aus Erz gegossen, so fest steht es 
da, und dennoch schlank wie ein Reh und so friedlich. Sicher ist 
sein Gang; stolz trägt es sein Haupt mit der schön gewöolbten 
Stirne; das runde, rege Auge mit dem schwarzen Glanze schaut 
spähend umher. Es spielt mit dem spitzen Ohr, erfaßt den ver— 
lorenen Laut, stutzt und warnt seinen Reitern Zur Seite des 
schlanken, glatten Nackens fällt die seidenschimmernde Mähne. 
Seine Brust, voll und weich wie die des Schwanes, stellt sich 
keck der Gefahr entgegen, und der glatte Leib ruht sicher auf 
starken Beinen und kräftigen Füßen. Die eisenfesten Hufe stampfen 
ungeduldig den Boden. Der volle, glänzend schwarze Schweif 
fließt ruhig von dem gewölbten Kreuz zur Ferse nieder. 
Auf des Reiters Wink springt es auf wie ein Fuchs, rennt 
davon, den Hals gestreckt wie ein Adler im Fluge, und wie ein 
Wler leicht, berührt es kaum die Erde. Untler dem Hufe zer— 
bersten die Kiesel, Funken sprühen umher. So stürzt es mit dem 
Araber dem Lbwen entgegen. Dieser wirft die Mähne empor 
und weist brüllend die Zähne; er schlägt mit dem Schwanze die 
Seiten. Jetzt steht er, daun duckt er sich nieder zum Sprunge; 
da schickt ihm rasch der Jäger die Lanze zu. Wer der Löwe
	        
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