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wenig Ansiedelungen. Der wichtigste Hafenort ist Vera Cruz swera krnßj. 
An der Küste gedeihen das Zuckerrohr, der Kakaobaum und die Baumwolle 
sehr gut. Steigt man von den Küsten zu den Hochebenen empor, so kommt man 
in ein äußerst angenehmes Sommerklima. Dort baut man Tabak, Kaffee, Baum¬ 
wolle, Ananas u. dgl. In den Wäldern findet man Palmen und immergrüne Eichen, 
deren Stamm von der duftenden Vanille umrankt wird. In den an Vulkanen 
reichen Gebirgen wird Gold und Silber gewonnen. Die Bewohner des Landes 
sind etwa zur Hälfte Indianer, sie gehören dem berühmten Stamme der Azteken an. 
Ihre Hauptstadt, Mejico (370 T.), liegt in einem herrlichen Tale der Hochebene und 
ist die schönste Stadt Amerikas. Besonders sehenswert ist die Hauptkirche. Sie strahlt 
im Innern von Gold und Diamanten. 
miffelcimerikci und Weifindien. 
1. fflittdamerika. Nord- und Südamerika hängen durch eine lange Land¬ 
brücke zusammen, die den Namen Mittel- oder Zentralamerika führt. Das Land 
hat ungefähr die Größe Deutschlands und besitzt viele feuerspeiende Berge. Das 
Klima ist sehr heiß. Von den Tropengewächsen, die hier gedeihen, ist der China- 
und der Gummibaum zu merken. 
Mittelamerika hat sechs Republiken. Die bedeutendste Stadt ist Guatemala 
(gwatemälaj. An der Ostseite des Landes liegt die Moskitoküste. Die südliche Grenze 
ist die Landenge von Panama, durch die der Pauamakanal gebaut wird. 
2. Mdlinctten. Die vielen Inseln zwischen Nord- und Südamerika nennt 
man Westindien. Es gehören dazu: 1. die Großen Antillen santiljenj: Kuba, 
Haiti sheitsi, Jamaika und Puertorico spuerto — Hafen, rico — reich), 
2. die Kleinen Antillen und 3. die Bahamainseln. Von den Großen 
Antillen besitzen die Vereinigten Staaten Nordamerikas Puertorico; Jamaika 
gehört den Engländern. Haupterzengnis ist Rum. Kuba ist eine Republik, die 
mehr und mehr in Abhängigkeit der Vereinigten Staaten gerät. Haiti besteht 
aus zwei Republiken, deren eine von Mulatten (Dominikanische Republik), die 
andere (Haiti) von Negern bewohnt wird. Das heißfeuchte Tropenklima befördert 
einen üppigen Pflanzenwuchs. Auf den großen Pflanzungen werden besonders 
Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Baumwolle und Kakao angebaut. Die Indianer wurden 
von den Spaniern ausgerottet und dann für die Psianzungen Neger eingeführt. 
Da diese jetzt frei geworden sind, so holt man in neuerer Zeit vielfach „Kulis", 
Arbeiter aus China und Ostindien, herbei. 
3. Cuba ist etwa */3 mal so groß als das Königreich Preußen, hat aber 
nur VI2 M. Bewohner. Nur '/10 des Landes ist wirklich bebaut, 9/io dagegen 
liegen wüst da oder sind mit dichten Waldungen bedeckt, in denen sich Ebenholz¬ 
stämme von riesiger Stärke finden. Die starken Sommerregen und die tropische 
Hitze befördern einen üppigen Pflanzenwuchs. In den angebauten Ebenen 
findet man daher große Zuckerrohr-, Tabak- und Kafieepflanznngen. In den 
Niederungen der Insel herrscht infolge des heißfenchten Klimas häufig das Gelbe 
Fieber, das alljährlich eine große Zahl der eingewanderten Europäer dahinrafft. 
Die Hauptstadt ist Habana sawänaj (300 T.). Das Hauptgeschäft in Habana ist 
die Zigarrenfabrikation. 
4. F)aiti, das „Land der hohen Berge", wegen seiner Fruchtbarkeit der 
Garten Westindiens genannt. Die Felder liegen aber vielfach unbebaut da.
	        
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