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Die Bevölkerung.
bie Bewohner Schlesiens Pferde züchteten und den Hirsch mit Bogen und
Pfeil jagten. In der Eisenzeit war auch schau Goldschmuck verbreitet, wie der
kostbare Goldring beweist,
den man bei Vogclgesang,
Kreis Nimptsch, fand.
Offenbar erfreute sich
die damalige Bevölkerung
Schlesiens eines gewissen
Wohlstandes und beweist
in der Herstellung und
Verzierung der Tvnge-
räte bereits künstlerisches
Schaffen.
Zur Römerzeit an¬
gelegte Grabstätten, be¬
sonders die in ihnen gemachten
Münzenfunde berechtigen zu der
Annahme, daß Schlesien im 2. und
3. Jahrhundert n. Chr. im Zuge
einer Handelsstraße lag, die sich
vom Schwarzen Meer bis zur Ost¬
see erstreckte und nach den: Zeug¬
nis römischer Geschichtschreiber dem
Bernsteiuhandel diente. Z Aus den
Gräber- und vereinzelten Münzen¬
sunden läßt sich weiterhin folgern,
daß bis zur Völkerwanderung haupt¬
sächlich das Oder-, Lohe-, Weistritz-,
Katzbach- und Bartschtal sowie das
Abb. 55. Kupferspirale und Feuersteinmesser aus einem
steinzeitlichen Grabe bei Jordansmühl, Kreis Nimptsch.
V, nat. Gr.
Abb. 56. Kupserspirale als Schmuckstück aus
einem steiuzeitlicheu Grabe bei Jordansmühl,
Kreis Nimptsch. 7s nat. Gr.
Abb. 57. Brustschmuck aus Bronze. Gesnnden bei Schweidnitz. 1/s nat. Gr.
Lößland der linken Oderseite bewohnt waren. Die großen Waldgegenden der
Sudeten, der Heide und des Landrückens müssen nahezu ohne Bevölkerung
gewesen sein.
7 Vgl. Stenzet, Geschichte Schlesiens.