3
2. Die frommen Nachtigallen,
die singen laut im Freudenklang;
die Lerchen höchst vor allen,
zum Himmel bringen sie Gesang.
3. Der Kuckuck auf den Zweigen
und auch der Zeisig klein,
sie wollen sich dankbar zeigen,
will keiner der letzte sein.
* 6. Der Morgen.
1. Morgen erwachet, Dunkel entflieht,
golden am Himmel Sonne erglüht.
2. Muntere Lieder füllen die Luft,
Blumen verbreiten lieblichen Duft.
3. Glänzet an: Groschen silberner Tau,
Bienchen durchziehen summend die Au.
4. Alles ist Freude, alles ist Lust;
Heiterkeit hebet jegliche Brust.
7. Tischgebete.
1. Großer Gott, für deine Gaben sagen wir dir Lob und
Dank; deine Güte woll'n wir preisen jetzt und unser Leben lang.
Laß die Speist uns wohl gedeihen; schick uns deinen Segen zu;
laß uns endlich mit dir freuen in der schönen Himmelsruh. Amen.
2. Gesegn' uns, Herr, die Gaben dein; die Speis' laß unsre
Nahrung sein; hilf, daß dadurch erquicket werd' der dürft'ge Leib
auf dieser Erd'. Denn dieses zeitlich' Brot allein kann uns nicht
g'nug zum Leben sein; dein göttlich Wort die Seele speist, Hilst
uns zum Leben allermeist. Amen.
8. Die Nacht.
Sobald die Sonne untergegangen ist, wird es immer dunkler.
Bald erscheinen die Sterne, zuerst die größeren, dann die kleineren,
bis endlich selbst die Milchstraße mit Millionen von blitzenden
Funken sich zeigt. Die ganze Pflanzenwelt hat ihre Blätter
zum Schlummer gesenkt; nur einzelne Blüten verbreiten auch bei
Nacht ihren lieblichen Duft. Die Tiere des Waldes und des
Feldes haben sich zur Ruhe begeben; nur die Raubtiere, Marder
und Füchse, schleichen hervor, um sich eine Beute zu suchen, und
der Uhu läßt sein unheimliches Geschrei erschallen. Bald wird
1*