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So sind die Leier und das Schwert
bekränzt mit grünen Eichen,
dem Krieger wie dem Sänger wert,
ein teures Siegeszeichen.
Wenn uns beim Wein dein Lied er—
wenn an den Wehrgehenken klingt,
die helle Eisenbraut uns winkt,
wir werden dein gedenken!
F. Förster.
Nachruf an Heinrich Ferdinand von KRrosigk.9
Nun die Schlacht vorüber, Ach, was ist hier Lieben?
nun die Lebenden gezählt, Alles, was uns hier entzückt,
ach der Tote, der uns fehlt, uns der Erde frei entrückt!
war vor allen uns doch lieber, Und ihr fragt, wo er geblieben?
und der Nachruf klingt so trüb: Jedes Leben wäre Wahn,
ach der Tote war uns lieb, wenn es nicht des Himmels Bahn;
und die Nacht, die uns umgibt, droben weiß das Herz die Lust,
hat vor allen ihn geliebt, die es suchte unbewußt,
hat ihn an ihr Herz gelegt, und das Kreuz auf seinem Grab
und so schwer an Tränen trägt. war der Liebe Wanderstab.
L. A. v. Arnim.
VII. Dichter, Denker, Staatsmänner. — Frauen Preußens.
Auf Max von Schenkendorf.
Wer soll der Hüter sein?
Wa soll dein Hüter sein? Wer soll denn Hüter sein?
sprich, Vater Rhein! sprich, Vater Rhein!
Mag dich der Schwester Glanz, Eins kann nur Hüter sein;
mögen dich Wall und Schanz, so spricht der Vater Rhein;
mag dich von Türmen, eins kann nur dauern;
ein diamantner Kranz Lanzen- und Schwerterschein,
hüten und schirmen? Felsen und Mauern,
Ach nein! durch Felsenburg, wären sie noch so dicht,
dringet die List hindurch; sprenget der Höllenwicht;
solches schirmt nie genug bau diamantne Burg,
gegen den welschen Trug. er dringet doch hindurch.
ODurch freie Rede und Tat hatte Krosigk in den Friedensjahren den Argwohn und
Zorn der französischen Gebietiger erregt. Er verließ Besitz und Familie, sein Baterland—
lieben und Franzosenhassen in die Tat umzusetzen. Bei Möckern, am 16. Oktober, fiel er
ritterlich im Reitergefecht.