fullscreen: Die deutsche Geschichte für Schule und Haus

Bedeutung der Heroenzeit. 
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Diese Stämme waren aber nicht bloß durch den Dialekt, sondern 
auch durch Anlagen, Charakter und Gewohnheiten wesentlich unterschieden, 
sodaß die griechische Geschichte schon dadurch an Lebendigkeit gewinnen 
mußte. 
I. Von der Heroenzeit bis auf die Perserkriege 500: 
Emporkommen von Sparta nnd Athen.') 
2. Die Vorgeschichte der Griechen. 
§ 15. Bedeutung der Heroenzeit. Vor dem Beginn der eigent- 
lichen griechischen Geschichte liegt ein langer Zeitraum, in welchem die 
Anfänge aller späteren griechischen Verhältnisse, der Religion, des 
Staates, des Privatlebens u. s. w. zu suchen sind. Die Hellenen selbst 
haben späterhin diesen Zeitraum mit einer Menge von Sagen ansge- 
füllt, die teils einen historischen Kern enthalten, teils an das Natur- 
leben anknüpfen, ohne daß man immer unterscheiden kann, was einer 
solchen Sage zugrunde liegt. Sind also auch die Heroen, jene ge- 
waltigen, götterähnlichen Männer, welche damals gelebt und gewirkt 
haben sollen, keine historischen Persönlichkeiten, so mag doch manches, 
was von ihnen erzählt wird, sich wirklich zugetragen haben und durch 
die Überlieferung treu bewahrt worden sein. 
Einwandernde Heroen. Zunächst hatten die Griechen die ganz 
richtige Vorstellung, daß ihnen mancherlei Einrichtungen und Kenntnisse 
von den bereits höher kultivierten Völkern des Ostens, nament- 
lich von den Phönikiern, Ägyptern und Kleinasiaten, zugeführt worden 
sind; aber sie haben diese fremden Bildungselemente mit ihrem eigenen 
Geiste so durchdrungen und in sich verarbeitet, daß sie ihren selbstän- 
digen und eigenartigen Charakter durchaus bewahrten. Obwohl 
sie also z. B. Schiffahrt und Bergbau, Weberei und Färberei sich von 
den Phönikiern aneigneten, so verhielten sie sich doch andererseits ab- 
lehnend gegen dieses Volk und gaben weder ihre eigene Sprache noch 
die Verehrung ihrer eigenen Götter auf, ja sie verdrängten die Phö- 
nikier nach und nach überhaupt vom griechischen Boden. 
*) Die wichtigsten Quellen für diesen Abschnitt sind: Homer; Hesiod; 
Homerische Hymnen; Herodot 4, 5; Strabo; Pausauias der Perieget (um 
150 n. Chr.); Apollodoros (um 140 vor Chr.; seine ßißXio^); Plutarchos 
(Lykurg; (Solott); Diodoros Siculus; Eusebios; Aristoteles Politik; für die 
Spiele: Pindaros; für die Chronologie: das marmor Parium (auf Paros ge¬ 
funden, jetzt in Oxford; griech. Daten bis 355 enthaltend) u. a.
	        
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