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Der höchsten Schiffe höchste Masten 
Ziehn unter ihrem Bogen hin, 
Sie selber trug noch keine Lasten 
Und scheint, wie du ihr nahst, zu fliehn. 
Sie wird erst mit dem Strom und schwindet, 
So wie des Waffers Flut versiegt. 
So sprich, wo sich die Brücke findet, 
Und wer sie künstlich hat gefügt. 
Auf einer großen Weide gehen 
Viel lausend Schafe silberweiß; 
Wie wir sie heute wandeln sehen, 
Sah sie der allerältste Greis. 
Sie altern nie und trinken Leben 
Aus einem unerschöpften Born; 
Ein Hirt ist ihnen zugegeben 
Mit schön gebognem Silberhorn. 
Er treibt sie aus zu goldnen Thoren, 
Er überzählt sie jede Nacht, 
Und hat der Lämmer keins verloren, 
So oft er auch den Weg vollbracht, 
Ein treuer Hund hilft sie ihm leiten, 
Ein muntrer Widder geht voran, 
Die Herde, kannst du sie mir deuten? 
Und auch den Hirten zeig' mir an! 
Kennst du das Bild auf zartem Grunde? 
Es gibt sich selber Licht und Glanz. 
Ein andres ist's zu jeder Stunde, 
Und immer ist es frisch und ganz. 
Im engsten Raum ist's ausgeführet, 
Der kleinste Rahmen faßt es ein; 
Doch alle Größe, die dich rühret, 
Kennst du durch dieses Bild allein. 
Und kannst du den Kristall mir nennen? 
Ihm gleicht an Wert kein Edelstein;
	        
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