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Achter Zeitraum. 
640. 
Krieg in Italien. 
Wahrend Frankreich im Jahre 4793 im Innern und 
nach außen mit Feinden zu kämpfen hatte, war es den 
Piemonteseu gelungen, Savoyen wieder zu erobern. Der 
General Ho ehe, welcher bis dahin an der Spitze der Mo- 
sclarmee gestanden hatte, erhielt den Oberbefehl des italie¬ 
nischen Heeres. Kaum war er aber in Nizza (i Apr. 1794) 
angekommen, als er, des Royalismus verdächtig, auf Be¬ 
fehl des Cvmmissarius des Nationalconvcnts B-effroy ver¬ 
haftet und erst im September wieder befreit ward; auch 
Bo ñaparte ward damals, aus demselben Grunde, in 
Nizza verhaftet, nach Untersuchung seiner Papiere aber wie¬ 
der in Freiheit gesetzt. — Den Oberbefehl des italienischen 
Heeres erhielt der General Masse na. Er rückte mit dem¬ 
selben über das genuesische Gebiet vor, besetzte (7 Apr. 
1794) Oneg lia, (17 Apr.) Ormea, Bagnasco, Gar- 
resio, und bedrohte Turin. Darauf schlug er (28 Apr.) 
die Piemonteseu unter dem Generale Colli mit einem Ver¬ 
luste von 3000 Gefangenen und 60 Kanonen aus ihrem 
verschanzten Lager bei Saorgio, nahm Belvedere und 
L an tosca (28 Apr.), und machte sich zum Meister der 
Gebirge, welche die Passe nach Italien beherrschten. Noch 
räumten (7 Mai) die Piemonteseu Tenda und Limone, 
und zogen sich gegen Coni zurück. Schon bereitete sich der 
König von Sardinien zur Flucht nach Mantua; schon wa¬ 
ren alle bewaffnete Bürger in Piemont gegen die Franzosen 
aufgeboten, neue Steuern, binnen acht Tagen zahlbar, aus¬ 
geschrieben, und befohlen, daß alle des Jacobinismus Ver¬ 
dächtige auf die Aussage von zwei Zeugen gerichtet werden 
sollten; als eine in Turin gestiftete Verschwörung, diese 
Stadt und die königliche Familie den Franzosen zu überge¬ 
ben, entdeckt, vereitelt, und dadurch auch der siegreiche 
Fortschritt der republikanischen Waffen gehemmt ward. Dazu 
kam, daß der Wohlfahrtsausschuß, der den Krieg in Italien 
für minder wichtig hielt, beträchtliche Truppcnabtheilungcn 
von dem italienischen Heere an den Rhein und in andere
	        
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