fullscreen: Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen

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EL Mecklenburg im Mittelaltcr. 
7. Graf Keinrich von Schwerin. 
. 1. Die dänische Herrschaft. — Nach Pribislavs Tode und dem Sturze 
Heinrichs des Lörven wurde die friedliche Entwickelung des Landes durch 
dänische Eroberungsgelüste gehindert. Pribislavs Nachfolger waren gezwungen, 
den König Waldemar II. als Oberherrn anzuerkennen. Derselbe nahm den 
Titel eines Königs der Menden an. 
2. Der dänische Übermut. — Waldemar II. hatte es besonders auf die 
Grafschaft Schwerin abgesehen und nahm dieselbe widerrechtlich in Besitz, als 
Graf Heinrich, ein Sohn Gunzelins von Hagen, auf einem Kreuzzuge be¬ 
griffen war. Vergeblich beschwerte sich Graf Heinrich nach seiner Rückkehr. 
Da beschloß er, sich mit Gewalt sein Recht zu verschaffen. 
3. Die Gefangennahme. — Ms König Waldemar im Frühjahr 1223 
auf der Insel Lyöe bei Fünen ein großes Jagdfest veranstaltete und am 
Abend berauscht in seinem Zelte lag, nahm ihn der kühne Graf gefangen und 
führte ihn auf sein bereit liegendes Fahrzeug. Um eine Verfolgung durch 
die dänischen Schiffe zu hindern, hatte er Löcher in dieselben einhauen lassen. 
4. Der Vertrag. — Die verwegene That erregte in ganz Norddeutsch« 
Ianb große Freude. Waldemar II. wurde 21/2 Jahre gefangen gehalten und 
erlangte dann seine Freiheit durch einen Vertrag, in welchem er auf alle 
deutschen Länder eidlich Verzicht leistete und die Zahlung eines hohen Löse¬ 
geldes an Heinrich versprach. 
5. Das Ende der Dänenherrschaft. — Nach seiner Freilassung ließ 
sich aber Waldemar II. vom Papst seines Eides entbinden und suchte durch 
Waffengewalt die verlorenen Länder zurückzuerobern. Graf Heinrich hatte 
sich inzwischen mit vielen norddeutschen Fürsten verbündet. Bei Bornhöved 
in Holstein kam es 1227 zur Schlacht Waldemar II. erlitt eine vollständige 
Niederlage und büßte ein Auge ein. Die Gefahr einer Dänenherrschaft auf 
deutschem Boden war endgültig abgewehrt.*? 
8. Me Mecklenburg ein christliches Land wird. 
1. Bischof Berno. — Um die Ausbreitung des Christentums in unserem 
Vaterlande hat sich keiner größere Verdienste erworben, als Berno, ein Mönch 
- . aus dem Eistercienserkloster Amelungsborn an der Weser. Er wurde 1158 
vom Papst ins Obotrüenland geschickt und zum Heidenbischof von Schwerin 
geweiht. Hierher verlegte er alsbald das Bistum Mecklenburg und eMfaltete 
eine reiche Mijsionstatigfeit. Bald gründete er in Schwerin eine christliche 
Gemeinde und machte auch die anderen Burgen des Landes zu Ausgangs¬ 
punkten christlicher Erkenntnis. Dann hatte er die Freude, Pribislav taufen 
und die von demselben erbaute erste christliche Kapelle des Landes in Althof 
einweihen zu dürfen. Es dauerte nicht lange, so entstanden an vielen Orten 
christliche Gottesbäuser. Im Jahre 1171 wurde im Beisein vieler Fürsten 
der Dom zu Schwerin eingeweiht; auch Klöster wurden angelegt, so 1170 
Doberan, 1172 Dargun. Um alles heidnische Wesen auszurotten, befahl 
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