Pferd und Sperling. 
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war also das Pferdchen? So sollt auch ihr gegen Arme sein. Wo¬ 
durch konnt ihr geigen, daß ihr mit einem Hungrigen Mitleid habt? 
Solche Kinder, welche ihr Brot gern mit dem Armen teilen, werden 
von Gott und den Menschen geliebt. 
Nun aßen Pferdchen und Sperling aus der Krippe. Sie wurden 
beide satt. Was wird wohl der Sperling gesagt haben, als er satt 
geworden war? So müssen auch die Armen für die empfangenen 
Gaben danken. Wenn sie das nicht thun, sind sie undankbar. 
Undankbare Kinder hat aber niemand lieb. 
Der Sperling dachte noch lange an seinen freundlichen Wohl¬ 
thäter. Als der heiße Sommer kam, wurde das Pferdchen von vielen 
Fliegen arg belästigt und gestochen, so daß es große Qual auszustehen 
hatte. Da kam der dankbare Sperling rasch herbeigeflogen und fing 
die Fliegen alle weg. Nun hatte das Pferdchen keine Qual mehr 
auszustehen. Was wollte der Sperling dem Pferdchen erzeigen, daß 
er alle Fliegen wegfing? So sind auch gute Menschen ihren Wohl¬ 
thätern noch lange dankbar, und wo sie können, erweisen sie gern einen 
Dienst für empfangene Wohlthaten. 
Ihr alle, auch die nicht armen Kinder, empfangt täglich Wohl¬ 
thaten. Der liebe Gott giebt euch Leben und Gesundheit; die lieben 
Eltern geben euch Nahrung und Kleidung; der Lehrer sorgt, daß ihr 
etwas Tüchtiges lernt. Wie müßt auch ihr für diese Wohlthaten 
sein? Nennt noch einmal eure Wohlthäter! Wie könnt ihr gegen eure 
Wohlthäter dankbar sein. Fleiß, Gehorsam, Liebe zu den Eltern und 
Geschwistern, Aufmerksamkeit u. s. w. 
Jetzt wollen wir das schöne Stückchen von Pferd und Sperling 
noch lernen. 
Sperling: Pferdchen, du hast die Krippe voll, giebst mir wohl auch 
einen kleinen Zoll, ein einzig Körnchen oder zwei; du 
wirst noch immer satt dabei. 
Pferd: Nimm, kecker Vogel, nur immer hin! Genug ist für mich 
und dich darin. 
Und sie aßen zusammen, die zwei, litt keiner Mangel und Not 
dabei. Und als dann der Sommer kam fo warm, da kam auch 
manch böser Lliegenschwarm; doch der Sperling fing hundert auf 
einmal. Da hatte das Pferd nicht Not, noch (Uual.
	        
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