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Drttt. Hauptst. J. Abschn.
klef, Huß, Luther und Kalvin berufenen Praͤmon⸗
stratenfer abtreten. Die Pfarr˖ und Kollegiatkircho
zu St. Zacob ist merkwuͤrdig von der Stiftung ih
xes Kapitels, welches aus 30 von 2 Privatpersoe
nen gestifteten Domherrn bestehet. In dieser Kirche
ist das Grabmal des grossen Malers Rubens und sei⸗
ner Tamilie in einer Kapelle hinter dem Chore; aber
ein weit kostbareres Denkmal ist hier das herrliche
Altarblatt von seiner Hand, in welchem das Jesus⸗
kind auf dem Schoof seiner Mutter, und die heilie
gen Hieronymus und Georgius wit einem Paar
weiblichen Figuren zur Seite des letztern vorgestellet
sind. Diese letzten 3 Figuren sind Portraits von
ihm selbst und seinen 2 Frauen, und in dem Gan⸗
zen scheint er aller seiner grossen Kunst aufgebos
then zu haben.
Das Stadthaus ist von einer schoͤnen Architektur
aus lauter gehauenen Steinen aufgefuhret, und in⸗
wendig mit übereinstimmender Pracht ausgezieret.
Dem vor diesem schoͤnen Gebaͤude liegenden Platze
Erweiterung und Ansehen zu geben, ließ der Magie
strat 1713. bis 29 Haͤuser abtragen. Die Boͤrse
ist ebenfalls eines der herrlichsten Gebaͤude dieser
Gattung, nach welchem die zu London und Amstere
dam gebauet worden. Antwerpen hatte zwar schon
bei dem Berfalle der Handlung zu Bruͤgge viele
Geschaͤffte an sich gezogen; allein sie stieg auf den
Gipfel ihrer Glückseligkeit, als die Portugiesen ei⸗
nen unmittelbaren Weg nack Osfindien gefurden;
denn da ward fie die Niederlage aller orientalischen
Waaren, die man aus Lißabon holen lieft. Die Stadt
zaͤhlte in selhem zlüͤckuchen Zeitlaufe, das ist beylaͤu⸗
fig