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Sein Nest legt er auf den:
Dache eines Bauernhauses an.
Reisig, Btroh und was er sonst
findet, bilden den Unterbau. Im
Innern Helsen Stroh, Schilf und
Federn das Nest weich und wohn¬
lich machen. Im Mai legt die
Störchin 3—^ Tier hinein. Die
Jungen werden von den Alten so
lange gefüttert, bis sie im Fliegen
und Jagen unterrichtet sind und
sich ihre Nahrung selbst suchen
können. Im gerbst sammeln sich
die Störche und treten gemeinsam
die Reise nach dein Süden an
(Afrika, Indien), um im nächsten
Frühjahre mit den ersten schönen
Tagen wiederzukehren und das
alte Nest wieder auszusuchen.
Die gemeine Fledermaus.
Die Flugwerkzenge der Fle¬
dermaus find sehr vollkommen.
Wenn nach einem warmen Tage
die Dämmerung ihren grauen
Schleier um die Schöpfung webt,
dann flattern die Fledermäuse aus ihrem Schlupfwinkel hervor, um in
der lauen Abendluft Jagd auf allerlei Insekten zu machen. Aus den ersten
Blick ist man geneigt, diese l^andflatterer für höchst unbeholfene und unvoll¬
kommene Tiere zu halten, für du Zerrbild von Maus und Vogel. Wenn wir
ihnen aber nähere Aufmerksamkeit widmen, so werden wir finden, bast Bau
und Lebensweise in wunderbarer Weise^einander entsprechen.
Da die Fledermäuse dazu bestimmt sind, die in der Liuft lebenden
Insekten zu vertilgen, so haben sie vom Schöpfer einen vorzüglichen Flug¬
apparat bekommen: die Flughaut. Diese breitet sich zwischen den Vorder-
und bstntergliedmaßen aus und schließt sogar den Schwanz ein. Die
Flughaut ist gleich dem Überzüge eines seidenen Schirmes sehr dünn,
sie bedarf der Stützen. Diese Stütze findet sie in den langen Armknochen,
den verlängerten Knochen der Mittelhand und in den langen Fingern. Die¬
ses sind die Stangen des Schirmes, der beim Fliegen fortwährend auf- und
zuklappt Damit aber die Flughaut nicht brüchig werde, wird sie vor jedem Aus¬
fluge eingefettet. Das Fett liefern Drüsen, die zwischen Augen und Ohren und in
der Schultergegend liegen. Die Füße, sowie die Daumen der Iand sind nicht mit
in die Flughaut eingewachsen, denn die Fledermaus bedarf ihrer zum Klettern
und Kriechen. Ist sie zu Boden gestürzt, so vermag sie sich nicht wieder
zu erheben, sondern muß, aus einen erhöhten Gegenstand klettern, um sich
von diesem herabfallen zu lassen und iin Fallen die Flughäute auszubreiten.
Um dein verhältnismäßig großen Flugapparat einen sicheren lhalt zu geben,
sind Schlüsselbein und Schulterblatt sehr kräftig und stark, die übrigen Knochen
hingegen zwar fest, aber auffallend dünn und leicht; hierdurch ivird das Ge¬
wicht des (t-ieres bedeutend beschränkt. Die tragende Fläche bedeckt im Ver-
Kamp, Realienbuch.
* Der Storch.
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